Lieber Leser,
bei der RWE-Aktie ist der seit Mitte Dezember bestehende kurzfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt. In den vergangenen drei Monaten legte das im DAX gelistete Papier um etwa 23 Prozent zu. Auch der neuerliche Milliardenverlust und die abermalige Streichung der Dividenden für 2016 (Stammaktien) brachten die Anleger nicht aus der Fassung. Vielmehr schien der Fokus auf das operative Geschäft gelegt zu werden.
Denn losgelöst von den Sonderlasten, die sich aus massiven Wertberichtigungen auf die Kraftwerkssparte und den Einmalzahlungen aus dem Atomkompromiss speisten, lief es beim Essener Energieversorger durchaus zufriedenstellend. Bereinigt um Sondereffekte schlug das Konzernergebnis mit etwa 800 Mio. Euro zu Buche, obwohl RWE zuvor von maximal 700 Mio. Euro ausgegangen war. Begründet wurde dies mit einer schnelleren Umsetzung der Sparmaßnahmen im Kraftwerksgeschäft, wodurch Einbußen im Handelsgeschäft aufgewogen werden konnten. Auch beim Schuldenabbau machte RWE Fortschritte und reduzierte die Netto-Verbindlichkeiten um 2,8 Mrd. Euro auf 22,7 Mrd. Euro.
RBC Capital sieht großes Potenzial
Frischen Rückenwind könnte es nach einer aktuellen Studie des Analysehauses RBC Capital geben, das die Einstufung des Energie-Titels auf „Outperform“ beließ und das Kursziel um 2,50 Euro auf 20,00 anhob. Das würde einem Kurspotenzial von rund 45 Prozent entsprechen. Analyst John Musk geht davon aus, dass die Abschreibungen infolge der bereits vorgenommenen Wertberichtigungen zukünftig sinken dürften. Für den Experten zählt RWE zu den Top Picks der Branche und zudem zu den „30 globalen Top-Ideas für 2017“ von RBC Capital.
Daneben gibt es 10 weitere Analysehäuser bzw. Investmentbanken, die zum Kauf der Aktie raten. Dem gegenüber stehen 2 Verkaufs- und 10 Halteempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 14,45 Euro etwa 5 Prozent oberhalb des aktuellen Kursniveaus.