Kaum ein Bankhaus in Deutschland scheint so sehr Euro-abhängig zu sein wie die Commerzbank. Doch auch die Deutsche Bank profitiert von höheren Eurokursen.
Eurokrise und Bankenkurse zeigten in der Vergangenheit eine sehr starke Abhängigkeit. Seit November erholt sich der Euro wieder - und mit ihm die Bankenkurse. Selbst die in die Schlagzeilen geratene Deutsche Bank macht das negative Medienecho nichts aus. Der Kurs zeigt sich ressistent.
Jedoch geriet kaum ein Haus so stark in den Strudel der Euro-Krise wie die Commerzbank. Das mag daran liegen, dass diese über ihre Tochter Euro-Hypo vollgesaugt ist mit PIGS-Anleihen. Das Risiko soll zwar in letzter Zeit reduziert worden sein, dennoch gilt die Commerzbank als das beste "Euro-Krisen-Barometer" im DAX: fällt der Euro, fällt auch die Commerzbank.
Verwunderlich erscheint vielen Marktteilnehmern der stabile Kurs der Deutschen Bank - trotz des negativen Medien-Trommelfeuers. Dahinter steckt offenbar auch die Spekulation, dass eine generelle Besserung der Euro-Krise nicht zuletzt den Banken zugute kommt. Doch die Frage bleibt natürlich, ob die Entwicklung des Euro-Kurses auch nachhaltig ist.
Die Gemeinschaftswährung steigt nicht zuletzt auch deshalb, weil Japan und die USA ihre eigenen Währungen eher tiefer sehen wollen, um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Nicht verwunderlich wäre es deshalb, wenn der Euro weiter steigt - nicht weil sich die Probleme in Luft aufgelöst haben, sondern weil ein Abwertungs-Wettlauf begonnen hat. Manch einer nennt als nächste Kursziel beim Euro deshalb alte Höchstkurse bei 1,50. Sollte dies wirklich eintreten, dann hätte die Euro-Zone ein weiteres Problem: denn bei solchen Kursen sind die PIGSF schon längst nicht mehr auf den Weltmärkten konkurrenzfähig.