EU-Klimaziele verteuern Neuwagen um bis zu 3600 Euro – Studie nennt 95-Gramm-Ziel schwer erreichbar .
Die ehrgeizigen Pläne der EU-Kommission zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes von Neuwagen werden Autokäufer nach der "Welt" vorliegenden Informationen teuer zu stehen kommen. Eine Studie des Instituts für Kraftfahrzeuge (IKA) an der Rehinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen kommt zu dem Ergebnis, dass der Zielwert von 95Gramm pro Kilometer „nur sehr schwierig eingehalten werden kann“ – und zwar nur zu erheblichen Mehrkosten für Hersteller und Autokäufer. Der Expertenbericht liegt der „Welt“ vor. Er rechnet mit zusätzlichen Anschaffungskosten für einen Neuwagen von „2800 bis 3600 Euro“.
Das IKA widerspricht darin der Ansicht der EU-Kommission, dass Autofahrer alle Zusatzkosten durch geringeren Treibstoffverbrauch ausgleichen können. Die tatsächliche Mehrbelastung für – nach Abzug des Sparpotenzial an der Zapfsäule – berechnen die Experten mit bis zu 1700 Euro, die von Herstellern und Kunden getragen werden müssten. Das Bundeswirtschaftsministerium, das die Studie in Auftrag gegeben hat, fürchtet in einer Stellungnahme, das könne sich "nachteilig auf die Innovations- und Investitionsbereitschaft auswirken" – oder, wenn Hersteller die Kosten schlicht abwälzen, die Nachfrage dämpfen.
In einer zweiten Studie, die der "Welt" ebenfalls vorliegt und die sich mit den Mehrkosten der Klimaregulierung für leichte Nutzfahrzeuge befasst, weist das IKA für diese Fahrzeugklasse noch höhere Mehrkosten nach: Rund 6600 Euro betrüge die Mehrbelastung dort.