US-Boss von China-Arbeitern gekidnappt: Weil er seine Fabrik nun in Indien aufmachen will, da die Chinesen zu teuer würden, wurde er von chinesischen Arbeitern kurzerhand gefangen genommen und eingesperrt.
Seit Freitag wird in einer US-Fabrik in China der US-Manager Chip Starnes von seinen eigenen Mitarbeitern gefangen gehalten. Hintergrund: Er wollte die Fabrik dicht machen und nach Indien gehen, weil dort die Sklaven billiger sind. Dies ließ sich die chinesische Belegschaft aber nicht gefallen. Einige griffen zur Selbstjustiz und sperrten ihren Boss kurzerhand in der eigenen Fabrik ein.
Der Mitgründer der US-Firma "Speciality Medical Supplies" fiel aus allen Wolken und sprach mit Reportern durch ein vergittertes Fenster der Fabrik, in der er gefangen gehalten wird. Rund 80 seiner 110 Mitarbeiter stellten sicher, dass er das Fabrikgelände in der Nähe der Hauptstadt Peking nicht verlassen konnte. Sie forderten Abfindungen, wie sie einigen anderen Mitarbeitern ausgezahlt wurden, deren Jobs nach Indien ausgelagert wurden.
„Nach zehn Jahren in China hätte ich mir niemals vorstellen können, dass so etwas passiert“, sagte der gekidnappte Unternehmer dem „Wall Street Journal“. Die Polizei schritt bisher nicht ein, sondern forderte den Unternehmer auf, die Sache selbst zu lösen und einen Kompromiss zu finden.