Günter Grass rechnet mit Lafontaine ab. "Es gab in der Geschichte der sozialdemokratischen Partei keinen schmierigeren Verrat, wie den von Oskar Lafontaine an seinen Genossen".
Der Literatur-Nobelpreisträger und langjährige SPD-Unterstützer Günter Grass hat die Sozialdemokraten zur Aufgeschlossenheit gegenüber der Linkspartei aufgerufen - dies aber mit scharfer Kritik am Ex-Vorsitzenden beider Parteien, Oskar Lafontaine, verbunden. "Es gab in der Geschichte der sozialdemokratischen Partei keinen schmierigeren Verrat, wie den von Oskar Lafontaine an seinen Genossen", sagte der 85-Jährige in einer für die "Süddeutsche Zeitung" autorisierten Kurzfassung eines Gesprächs, das in diesen Tagen in Buchform erscheint.
Lafontaine sprach Grass wiederum das Recht ab, sich in Charakterfragen zu äußern. Eigentlich müsse es im Interesse beider Parteien liegen, sich anzunähern, erklärte Grass. Ein "Hemmnis auf dem Weg dahin" sei eine Person: Oskar Lafontaine. "Gleichzeitig alle Ämter niederzulegen, eine Wende um 180 Grad zu inszenieren, die eigene Partei in der Bild-Zeitung anzugreifen, dazu gehört eine Charakterlosigkeit ohnegleichen", sagte er in dem Gespräch für das Buch "Was würde Bebel dazu sagen?", das von dem Publizisten Manfred Bissinger und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) herausgegeben wird.
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