Das erste, am 29. September geschnürte Rettungspaket für die HRE hatte eine Risikoabsicherung für die Bank von 35 Mrd. Euro vorgesehen, wovon maximal 26,6 Mrd. auf den Bund entfielen. Ende vergangener Woche stellten Prüfer der Deutschen Bank fest, dass die Liquiditätssituation der Hypo noch prekärer ist. Der Bund und private Finanzinstitute einigten sich daraufhin am Sonntag nach stundenlangen Verhandlungen auf ein neues Hilfspaket. Die Kreditlinien erhöhten sich um 15 Mrd. auf 50 Mrd. Euro.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte das Management der HRE scharf angegriffen und dem Vorstand um Georg Funke vorgeworfen, mit falschen Zahlen operiert zu haben. Die HRE wiederum gab Steinbrück indirekt eine Mitschuld an dem höheren Finanzierungsbedarf, weil der SPD-Politiker von einer "Abwicklung der Bank" gesprochen hatte. Nun will das Unternehmen prüfen lassen, ob und inwieweit Steinbrücks Äußerungen tatsächlich die Lage verschärft haben. Damit könnte sich der Konzern auch auf Klagen institutioneller Anleger aus Europa vorbereiten, die derzeit in Vorbereitung sind.
Dass nach Staatsfinanzierungs-Vorstand Bo Heide-Ottosen und Konzernchef Funke weitere Mitglieder der Hypo-Führung gehen, wird intern derweil ausgeschlossen. Steinbrück hatte den Aufsichtsrat aufgefordert, den kompletten Vorstand außer Risikochefin Bettina von Oesterreich auszuwechseln. Denkbar sei höchstens, Finanzvorstand Finanzvorstand Markus Fell „einen anderen Wirkungskreis“ zu geben, wie es im Konzern heißt.