Universität von Nikosia akzeptierte Bitcoins für Studiengebühren und führt den Masterstudiengang „Virtual Currencies“ ein. Finanzminister will Zypern zu einem weltweiten „Hub“ für Bitcoin zu machen: die Insel soll eine global führende Rolle in sämtlichen Bitcoin-Geschäften übernehmen.
Auf der malerischen Insel zwischen Europa und Kleinasien wurden im April 2013 die Folgen spürbar, die es haben kann, wenn man sein eigenes Geld einer Bank anvertraut. Der die Staatspleite abwendende Bailout brachte einen Haircut mit sich, der einer Enteignung vermögender Sparer gleichkam. Da dieses Ereignis etwa zeitgleich mit dem Bitcoin-Hoch im April – damals noch sagenhafte 200 Euro plus – auftrat, wurde Zypern zum Symbol für diesen bemerkenswerten Bitcoin-Monat.
Bis vor kurzem war aber in Sachen Bitcoin auf der Insel zwischen Europa und Kleinasien wenig zu hören. Es gibt Neo & Bees, laut eigenen Angaben eine Bitcoin Bank, von der man aber nicht genau weiß, was sie eigentlich macht. Vor kurzem wagte die Universität von Nikosia jedoch einen beeindruckenden Schritt: Sie akzeptierte Bitcoins für Studiengebühren und führte den Masterstudiengang „Virtual Currencies“ ein.
In der vergangenen Woche hat der Vizepräsident der Universität, Dr. Christos Vlachos, dem amerikanischen Finanzmoderator Max Keiser ein Interview gegeben. Darin erzählte er auch, dass er dem zyprischen Finanzminister Harris Georgiades ein Dokument übergeben habe, in dem er vorschlägt, Zypern zu einem weltweiten „Hub“ (Zentrum ist eine mögliche, aber miese Übersetzung) für Bitcoin zu machen: die Insel soll eine global führende Rolle in sämtlichen Bitcoin-Geschäften übernehmen.
Beispielsweise indem die zyprische Regierung Unternehmen ermutige, sich mit dem Bitcoin zu beschäftigen, oder indem sie den Bitcoin an der zyprischen Börse handelbar mache wie jedes andere Papier. Der Finanzminister studiere den Vorschlag gründlich und habe gesagt, er sehe den Vorschlag sehr positiv. Georgiades hatte bereits zuvor die Akzeptanz des Bitcoins durch die Universität damit kommentiert, Bitcoin sei ein sehr interessantes Phänomen auf globaler Skala. Es sei sehr interessant und ermutigend, dass eine private Universität in Zypern diesen Schritt gegangen sei.
Zugleich hat jedoch die zyprische Zentralbank vor wenigen Tagen ihre Bürger vor dem Bitcoin gewarnt: Die virtuelle Währung sei gefährlich, da sie keinem regulatorischen System unterliege.
Christoph Bergmann bloggt für bitcoin.de, Deutschlands großem Bitcoin-Marktplatz. Zum Blog



