Weils in der Kasse wegen EEG immer enger wird, plant RWE offenbar eine Kapitalerhöhung. Nun zittern die Kommunen, denn sie sind teilweise an RWE beteiligt.
RWE-Chef Peter Terium hat kommunale Aktionäre mit einer möglichen Kapitalerhöhung aufgeschreckt. Nach Informationen des Handelsblatts aus Kreisen des Aufsichtsrats will sich Terium auf der nächsten Hauptversammlung das Recht einräumen lassen, bei Bedarf und unter Zustimmung des Aufsichtsrats das Kapital um bis zu zehn Prozent zu erhöhen. Die kommunalen Aktionäre wollen das aber nicht ohne Bedingungen akzeptieren.
„Ich verstehe ja, dass ein Vorstand gerne einen kompletten Instrumentenkasten zur Verfügung hat. Uns geht das aber zu weit“, sagt Guntram Pehlke, Vorstandschef der Dortmunder Stadtwerke DSW21. „Deshalb würden die kommunalen Aktionäre einen solchen Antrag auf der Hauptversammlung sicherlich blockieren.“ Dortmund ist mit 22 Millionen Aktien und rund 3,5 Prozent der größte Einzelaktionär des Energiekonzerns.
Noch ist eine Kapitalerhöhung nicht konkret geplant, gegenüber den kommunalen Aktionären hat das Management sie aber als „Ultima Ratio“ auch nicht ausgeschlossen. Für die kommunalen Aktionäre, die schon Probleme haben, sich mit der geplanten Kürzung der Dividende abzufinden, kommt der Plan Teriums einem Schreckensszenario gleich: „Bei den kommunalen Aktionären ist die Sorge schon groß, dass sie neben der Dividendenkürzung auch eine Kapitalerhöhung verkraften sollen“, sagte Lars Martin Klieve, der Kämmerer der Stadt Essen, und fügte hinzu: „Eine Kapitalerhöhung wäre für die Stadt Essen – und sicherlich alle kommuna! len Aktionäre – absolut nicht akzeptabel.“
Entsprechend äußerte sich DSW21-Chef Pehlke: „Eine Kapitalerhöhung würden die kommunalen Aktionäre mit Sicherheit auf der Hauptversammlung geschlossen ablehnen – und auch im Aufsichtsrat würden wir dagegen stimmen.“