Goldpreis gestern mit stärkstem Tagesanstieg seit gut sieben Jahren. Aufwind erhält der Goldpreis vom schwachen Dollar und von stark fallenden Aktienmärkten, die die Risikoaversion der Marktteilnehmer ausdrücken.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis zündete gestern die Raketen und legte in der Spitze um 5,5% auf ein 12-Monatshoch von 1.263 USD je Feinunze zu. Auf Schlusskursbasis wurde mit gut 4% der stärkste Tagesanstieg seit gut 7 Jahren verzeichnet. Das Niveau wurde aber nicht gehalten und Gold handelt heute Morgen gut 20 USD tiefer.
Gold in Euro gerechnet stieg zeitweise um 4,6% auf 1.109 EUR je Feinunze und notiert am Morgen um die Marke von 1.100 EUR.
Aufwind erhält der Goldpreis von weiterhin zumeist stark fallenden Aktienmärkten, die die Risikoaversion der Marktteilnehmer ausdrücken. Auch wertete der US-Dollar gestern weiter ab. Zudem rutschte die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen zeitweise auf ein 3½-Jahrestief von unter 1,6%.
Darüber hinaus hat die schwedische Zentralbank die Zinsen überraschend deutlich weiter in den negativen Bereich gesenkt, was die EZB im März ebenso zum Handeln zwingen könnte. Kopfzerbrechen dürften der EZB auch die fallenden Ölpreise und der steigende Euro bereiten. Eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik dürfte sich in steigenden Goldpreisen niederschlagen, vor allem in Euro gerechnet.
Im aktuellen Marktumfeld bleiben auch die Gold-ETFs weiter stark gefragt. Gestern wurde mit 16 Tonnen der höchste Tageszufluss seit Mitte Dezember verzeichnet. Die offenbar hohe Verunsicherung der Marktteilnehmer könnte kurzfristig betrachtet zu weiter steigenden Goldpreisen führen. Allerdings steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen.