AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

Börsen: wie weiter?

Die Erholungsrally in Rohstoffen und Aktien stockt. - Die Abhängigkeit der deutschen Industrie von Aufträgen aus Asien ist überproportional hoch. Dies dürfte die Underperformance des Dax erklären.

 

Börsen-Zeitung: Kurze Beine, Marktkommentar von Dietegen Müller

Die Erholungsrally in Rohstoffen und Aktien stockt. Im Ölmarkt etwa ist der Angebotsüberhang noch länger nicht abgebaut. Auffällig ist nun, dass Dax und Euro Stoxx 50 seit Anfang April sich weniger gut als US- und Schwellenländeraktien entwickelt haben.

 

Seit der Sitzung der US-Notenbank Mitte März verzeichneten die Emerging Markets einen starken Kapitalzufluss, wie Daten des Institutes of International Finance zeigen. Und gemäß der People's Bank of China nahmen im März in Sonderziehungsrechten berechnet die Währungsreserven erstmals seit November vergangenen Jahres wieder zu.

 

Mit den Ankündigungen der kommunistischen Regierung, wachstumsstimulierende Maßnahmen zu ergreifen, hat dies den Abwärtsdruck auf die chinesische Währung verringert. Die Zweifel sind nicht ausgeräumt, ob das chinesische Experiment wie von der Partei gewünscht ausgehen wird.

 

Diese Unsicherheit strahlt gerade auf Deutschland ab. Die Abhängigkeit der deutschen Industrie von Aufträgen aus Asien ist überproportional hoch. Dies dürfte die Underperformance des Dax erklären, die auf Sicht von einem Jahr mit gut einem Fünftel signifikant größer als die Aufwertung des Euro um einige Prozentpunkte ist. Nicht viel besser sieht es aber auch insgesamt mit den europäischen Werten aus.

 

Es gibt viele Erklärungsansätze, warum dies so ist. Erwartetes dürftiges Wachstum und nicht zuletzt eine vermutete Wirkungslosigkeit der Geldpolitik - verwiesen wird auf Japan - sind Risiken. Eine Vielzahl an Mikrofaktoren kommt dazu. Ein gelistetes Unternehmen verdient nicht per Gesetz seine Kapitalkosten. Im Dax sind eine Beiersdorf, Daimler, ProSieben Sat.1 oder Henkel, die stattliche Renditen auf ihr investiertes Kapital erzielen, nicht per se die Regel.

 

Bleibt das Wachstum in den Schwellenländern schwach, geraten alle Unternehmen unter Druck, die noch das Kunststück geschafft haben, den Unternehmenswert knapp steigern zu können. Hinzu kommen neue Wettbewerber, die digitale Geschäftsmodelle ausrollen. Jüngstes Beispiel ist der angekündigte Vorstoß von Amazon, in Deutschland in die Paketzustellung investieren zu wollen. Die Anleger der Deutschen Post macht dies zu Recht unruhig.

 

Doch auch in den USA mit einer weniger stark alternden Gesellschaft und höheren erwarteten Wachstumsraten ist nicht alles Gold, was glänzt. Ein Blick auf die erwartete Cash-flow-Entwicklung zeigt, dass für die 30 Dax-Werte wie auch für die Titel im S&P 500 in diesem Jahr die Bloomberg-Schätzungen mit einem Anstieg des Kurs-Cash-flow-Verhältnis rechnen. Will sagen: Das Cash-flow-Wachstum, aus dem ein Aufwärtsimpuls für die Bewertungsmultiples kommen könnte, fehlt. Und was geschieht, wenn der Mittelzufluss gar nicht mehr rentabel genug reinvestiert werden kann?

 

Die Optimisten werden sagen: Wettbewerb gab es immer, die Unternehmen sind anpassungsfähiger als gedacht, die Tiefstzinsen erleichtern es, wachstumsmehrende Investitionen zu tätigen, da die Kapitalkosten sinken. Auch erscheint die Bewertung nicht übertrieben hoch.

 

Pessimisten werden sagen: Was früher war, wird nicht mehr sein. Die Weltwirtschaft wird nie mehr frühere Wachstumsraten erreichen können. Deshalb nimmt der Verteilungskampf global zu: Der Kuchen wächst in absoluten Zahlen noch stattlich, aber die Zahl der Akteure, die daran teilhaben will, steigt. Zugleich fehlt es demografisch bedingt im Heimatmarkt für europäische Unternehmen an Wachstum.

 

Unter diesen Gesichtspunkten sieht Europa in einem Portfolio tatsächlich alt aus. Hinzu kommen spezifische politische Risiken, angefangen vom möglichen Brexit über eine neuerliche Zuspitzung der Krise in Griechenland und einen schleichenden Zerfall der Staatengemeinschaft. Auch hiesige Bankaktien signalisieren Deplorables.

 

Hat die Rally also kurze Beine? All dies legt dies nahe. Doch nichts von dem, was hier geschrieben steht, ist nicht schon im Markt bekannt. Es müssen unbekannte Faktoren sein, die den Anstoß für die nächste Korrektur oder die Fortsetzung der Rally geben.

 

Ohne aktive Auseinandersetzung mit einzelnen Unternehmen wird in einem solchen Umfeld kaum eine Überrendite erzielbar sein. Umgekehrt winken angesichts der hohen Risikoprämien womöglich stattliche Gewinne. Die krisenhaften siebziger Jahre zeigen, dass gerade in Seitwärtsmärkten mit Momentumstrategien und Stock Picking erhebliche Überrenditen zu erreichen waren. 

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Am 13. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat der SC Paderborn zuhause gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:2 gewonnen. Die Partie benötigte keine lange Anlaufphase: Bereits in der sechsten Minute [ ... ]

Juso-Chef Philipp Türmer hat nach der SPD-Entscheidung über die K-Frage deutliche Kritik an der Parteispitze geübt. "Was war das eigentlich für eine Shitshow die letzten Wochen", sagte [ ... ]

Im Zollstreit zwischen der EU und China um die Einfuhr von E-Autos deutet sich eine Einigung an. "Wir stehen kurz vor einer Lösung mit China, um die Zölle abzuschaffen", sagte der Vorsitzende [ ... ]

Die am Freitag entlassene Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) wirft Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) vor, sich mit diesem Schritt auch an das Bündnis [ ... ]

Trotz des jüngsten mutmaßlichen Anschlags auf Datenkabel in der Ostsee und der Warnungen vor weiteren Sabotageakten kommt Deutschland beim Schutz der kritischen Infrastrukturen (Kritis) nicht [ ... ]

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr Ehemann Daniel Holefleisch haben sich offenbar nach 17 Ehejahren getrennt. "Wir haben in einem längeren Prozess gemeinsam vor einiger [ ... ]

Der neue Parteivorsitzende der Grünen, Felix Banazsak, sieht das Grünen-Bashing von CSU-Chef Markus Söder gelassen. Dass Söder eine Koalition aus Union und Grünen regelmäßig [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.