Die Polizei nahm am Freitag in Wien einen 18-jährigen Mann fest, der ein Attentat in der Landeshauptstadt geplant haben soll. - BKA will Gefährder-Radar.
Die österreichischen Behörden wollen einen Terroranschlag in Wien verhindert haben. Die Polizei nahm am Freitag einen 18-jährigen Mann fest, der ein Attentat in der Landeshauptstadt geplant haben soll, teilte Innenminister Sobotka mit.
Ausländische Geheimdienste hätten die österreichischen Behörden auf den jungen Mann hingewiesen. Er sei zunächst überwacht und schließlich am Freitag durch ein Sondereinsatzkommando der Polizei im Stadtteil Favoriten festgenommen worden. "Es haben sich in den vergangenen Tagen Hinweise auf einen geplanten Anschlag in der Bundeshauptstadt verdichtet", so ein Polizeisprecher.
Österreichische Medien berichten, der Mann habe einen Sprengstoffanschlag in der zweiten Januar-Hälfte geplant gehabt. Die Polizei forderte die Bürger zu erhöhter Wachsamkeit, vor allem an stark frequentierten Orten, auf.
BKA will Gefährder-Radar
Die deutschen Sicherheitsbehörden führen ein neues Sicherheitssystem ein, das helfen soll, gefährliche Gefährder früher zu erkennen. Das System, das in jahrelanger Arbeit vom Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit der Universität in Zürich entwickelt wurde, heißt "Radar" und soll die Bewertung des Gefahrenpotenzials von Islamisten objektivieren.
Es basiert auf Erkenntnissen über die Vorgehensweise von 30 Attentätern, sowie 30 Gefährdern und "relevanten Personen". Bei einem Test nach dem Anschlag in Berlin wurden die vorher bekannten Daten des Attentäters Anis Amri eingegeben und "Radar" bewertete die Person Amri als hoch gefährlich. Staatsschützer aller Bundesländer sollen bis Ende Juni mit dem System vertraut gemacht werden. Zunächst kommen die Länder dran, die viele Gefährder haben. Im Sommer soll das System bundesweit eingesetzt werden.