US-Terrorangst bremst deutsche Exportwirtschaft. Außenhandelsfirmen müssen Sicherheitschecks über sich ergehen lassen, bevor sie Waren nach Übersee versenden dürfen. Experten kritisieren vor allem den großen Dokumentationsaufwand.
Die Angst vor Terroranschlägen der USA machen deutschen Exporteuren das Leben schwer. Denn deutsche Außenhandelsfirmen müssen Sicherheitschecks über sich ergehen lassen, bevor sie Waren nach Übersee versenden dürfen. Diese Kritik äußert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem neuen Außenwirtschaftsreport 2010. Aufgrund der Terrorangst der Amerikaner müssen Exporteure den US-Behörden die Ausfuhr bereits 24 Stunden vor der Verschiffung melden, die Verladungen stoppen können.
„Die Exportwirtschaft zieht nach der Krise wieder an. Die komplizierten Richtlinien und Sicherheitsbestimmungen verhindern häufig jedoch ein noch dynamischeres Wachstum", unterstreicht DIHK-Außenwirtschaftsexperte Andreas Lueg-Arndt gegenüber pressetext. Dem Experten nach sind die vielen nationalen Dokumentationspflichten, Zollvorschriften und nicht zuletzt Zertifizierungsrichtlinien gerade für den deutschen Mittelstand schwer zu erfüllen. „Dies ist mit erheblichen direkten und indirekten Kosten verbunden", erläutert Lueg-Arndt.
Experten und Branchenfachleute kritisieren vor allem den großen Dokumentationsaufwand. Denn deutsche Unternehmen, die in ihren Produkten Teile aus den USA verwenden, müssen amerikanische Exportvorschriften beachten. Diese verbieten unter anderem den Handel mit Ländern wie Kuba und dem Iran. Aber auch die komplizierten Zertifizierungsvorschriften in China und Russland führen immer wieder zu Verzögerungen bei der Zollabfertigung. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann nach ist dies dem aktuellen Aufschwung nicht förderlich.