Vermieter verdienen mit ihren Mietshäusern deutlich weniger als mit Aktien oder Anleihen: Laut einer DIW-Studie machen sogar 15 Prozent der Eigentümer Verluste.
Im Durchschnitt werfen vermietete Wohnungen und Mehrfamilienhäuser einer DIW-Studie zufolge nur eine Rendite von 1,6 Prozent pro Jahr ab. Damit liegt der Ertrag unterhalb der von der Europäischen Zentralbank angepeilten Inflationsrate von 1,7 bis 1,9 Prozent. Hingegen erzielen Sparer mit einem Portfolio aus Festgeldanlagen, Aktien und Anleihen im Schnitt 2,51 Prozent pro Jahr. Betriebsvermögen werfen sogar 4,86 Prozent ab.
Mit der DIW-Untersuchung wollte der Auftraggeber – Bündnis90/Die Grünen – die Forderung nach der Einführung einer zeitlich befristeten Vermögensabgabe untermauern. Mit dieser Reichensteuer will die Ökopartei Einnahmen von 100 Mrd. Euro erzielen, um damit die durch die Finanzkrise drastisch gestiegene Staatsverschuldung zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass nicht einmal jeder zweite Vermieter eine solche Steuer aus seinen Mieteinnahmen tragen könnte. 14,99 Prozent von ihnen fahren mit ihren Wohnungen sogar Verluste ein.
Weitere 21,75 Prozent aller Vermieter erzielen nur eine Rendite von maximal 0,5 Prozent. 15,17 Prozent erwirtschaften gerade einmal einen Ertrag zwischen 0,5 und 1,5 Prozent – und damit weniger als die Teuerungsrate. Die Vermögensabgabe könne zu Liquiditäts- und Finanzierungsproblemen führen, „wenn der laufende Ertrag nicht ausreicht“, um die Steuer zu zahlen, so die Studie.