In den letzten sechs Monaten gab es drei Anläufe, mit denen der Euro versucht hat den Widerstand, der sich bei 116 JPY festgesetzt hat, zu überwinden. Erst mit dem vierten jüngsten Anlauf ist der Ausbruch nun gelungen. Und das sogar nachhaltig.
von Robert Schröder
Erinnern Sie sich noch ein meine Einschätzung zum YEN vom 17. Februar 2011? Damals hatte ich Ihnen ja auf Grundlage der Charttechnik erläutert, warum die Zeiten des starken YEN nun vorbei sind. Jetzt sechs Wochen später scheint sich meine Einschätzung langsam aber sicher zu bestätigen. Das Währungspaar EUR/JPY z.B. stieg in der zurückliegenden Woche mit 117,78 JPY auf den höchsten Stand seit Mai 2010. Die von mir ausgemachte inverse S-K-S im Tages-Chart, die als das Umkehrsignal überhaupt gilt, schlägt nun voll durch und lässt den Euro gegenüber dem japanischen YEN in die Höhe schnellen bzw. den YEN in die Knie gehen.
In den letzten sechs Monaten gab es drei Anläufe, mit denen der Euro versucht hat den Widerstand, der sich bei 116 JPY festgesetzt hat, zu überwinden. Erst mit dem vierten jüngsten Anlauf ist der Ausbruch nun gelungen. Und das sogar nachhaltig. Mit dem Schlusskurs vom Freitag steht EUR/JPY sogar schon an einem nächsten charttechnischen horizontalen Widerstand. Hier bei 120 JPY ist eine mehrtägige Konsolidierung wahrscheinlich, aus der sich dann in den kommenden Wochen und Monaten neue Jahreshochs bis 128, 134 und sogar 138 JPY ergeben. Diese Kursziele definieren sich durch weitere Widerstände sowie dem Hoch der Welle B aus dem Oktober 2009.
Nach Elliott Wave ist diese B-Welle Teil einer großen ABC-Korrektur beginnend im Juli 2008 bei 170 JPY. Diese 3teilige Konsolidierung fand im letzten August bei 105,41 JPY ihr Ende. Schon ab diesem Punkt befindet sich der Euro gegenüber dem japanischen YEN in einer neuer Aufwärtsbewegung. Die ersten Ausläufer dieses neuen Trends haben wir in Form des Aufwärtsimpulses 1 und der dazugehörigen abc-Korrekturwelle 2 schon gesehen. EUR/JPY befindet sich jetzt in der Trendwelle 3 aufwärts mit den genannten Kurszielen. Technisch wandelt sich die eingangs beschriebene Widerstandslinie nun zu einer Unterstützung und darf demzufolge nicht mehr unterschritten werden, um das bullische Setup für den Euro nicht zu gefährden!
Wenn wir uns noch den langfristigen Monats-Chart von EUR/JPY betrachten, wird schnell klar, dass die von mir genannten Kursziele nur der Anfang einer größeren Aufwärtsbewegung sein könnten. Denn auch hier bastelt das Währungspaar an einer potenziellen inverse Schulter-Kopf-Schulter-Umkehrformation. Nur eben in einer viel größeren Dimension! Die linke Schulter reicht zurück bis in den Mai 1995 und liegt bei 109 JPY. Der Kopf – das gleichzeitige Allzeittief – wurde im Oktober 2000 auf dem Niveau von 89 JPY fertig. Die rechte Schulter schließlich, entspricht dem Ende der oben beschriebenen ABC-Korrektur bei 105,xx JPY im August 2010.
Nach Elliott-Wave passt auch die ABC-Korrektur gut ins Bild. Sie federt den 5teiligen Aufwärtsimpuls von 89 bis 170 JPY ab. Es sollte sich jetzt ein zweiter Aufwärtsimpuls bilden, der sogar die 200 YEN-Marke erreichen kann. Dort lieg mit dem Hoch aus dem Jahre 1990 ein starker Widerstand.
Fazit: Zugegeben, 200 YEN für einen Euro klingen heute etwas utopisch. Chart- und wellentechnisch deutet momentan aber alles auf eine Trendumkehr zu Ungunsten des YEN hin. Auch wenn die fundamentalen Gründe für eine massive YEN-Abwertung noch nicht erkennbar sind, so wird sich im Laufe der Zeit sicher ein Grund dafür finden, warum die japanische Währung gegenüber dem Euro ab jetzt zunehmend schwächer wird.
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