Die Vereinten Nationen warnen vor einer Vertrauenskrise des Dollars. Sollte die US-Währung gegenüber anderen Währungen weiter an Wert verlieren, bestehe sogar das Risiko eines Kollapses. Der Wechselkurs gegenüber einem Korb von Schlüsselwährungen habe den niedrigsten Stand seit den 1970er Jahren erreicht.
Der Dollar kommt nun auch durch die Vereinten Nationen unter Beschuss: Die UN hat vor einer Vertrauenskrise des Dollars gewarnt. Sollte die US-Währung gegenüber anderen Währungen weiter an Wert verlieren, bestehe sogar das Risiko eines Kollapses, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichen Bericht der Wirtschaftssektion zur Lage der Weltökonomie.
Für die UN steht dabei nicht so sehr das Verhältnis Euro/Dollar im Vordergund. Der Wechselkurs gegenüber einem Korb von Schlüsselwährungen habe den niedrigsten Stand seit den 1970er Jahren erreicht. Der Trend sei durch Zinsunterschiede zwischen den USA und anderen wichtigen Wirtschaftsnationen forciert worden. Zudem stiegen die Sorgen über die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen, die zur Hälfte in der Hand von Ausländern seien.
Sollten Schwellenländer in massivem Umfang die US-Währung verkaufen, könnte das Risiko eines Abgleitens entstehen, sagte der UN-Ökonom Rob Vos der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Kollaps stehe zwar nicht unmittelbar bevor. Aber die Bedingungen dafür würden sich verstärken, so dass es schnell dazu kommen könnte, sollte sich die Lage an anderen Fronten nicht aufhellen.
Die USA hatten Mitte Mai die gesetzlich erlaubte Schuldengrenze erreicht und dürfen sich zunächst kein frisches Geld mehr leihen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte unlängst vor einer Abstufung der US-Bonität von derzeit AAA gewarnt, sollte die Regierung den immensen Schuldenberg in den kommenden zwei Jahren nicht in den Griff bekommen. Eine Abwertung könnte den Status der USA als mächtigste Volkswirtschaft der Welt untergraben und den Dollar als wichtigste Währung ablösen.