Ex-Deutsche-Bank-Chef Kopper warnt vor Eurobonds. "Deutschland ist bis heute an die Grenze dessen gegangen, was es verantworten kann. Jeder Schritt darüber hinaus führte an den Rand des Abgrunds."
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, hat eindringlich vor der Vergemeinschaftung von Schulden in der Euro-Zone gewarnt. In einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) schreibt er: "Deutschland ist bis heute an die Grenze dessen gegangen, was es verantworten kann. Jeder Schritt darüber hinaus führte an den Rand des Abgrunds. Die Vergemeinschaftung aller Schulden, einerlei ob in Form von Eurobonds oder Tilgungsfonds, würde auch Deutschland in den Ruin treiben."
Entsprechende Rufe der Schuldenländer nach deutscher Rettung seien "politisch ein Ablenkungsmanöver", die Folgen katastrophal: "Unser Rating würde nach unten rauschen, unser Zinssatz anziehen und die Haushaltslast wachsen. Unsere Bonität, hart erarbeitet, ist nicht auf ewig gesichert und unantastbar", so Kopper in seinem Gastbeitrag.
Der gleiche "Irrglaube" stecke in dem in dieser Woche von der EU beschlossenen Schuldentilgungspakt, der "wie ein Zaubertrank verkauft wird. Es geht um 2.300 Milliarden Euro, für die auch wir haften sollen, also um mehr als das Sechsfache unseres Haushalts."
Scharfe Kritik übte Kopper in dem Zusammenhang an der SPD, die sich klar dafür ausgesprochen hatte: "Es klingt wie ein schlechter Witz: Die Sozialdemokraten wollen brave deutsche Steuerzahler für Gelder haften lassen, die in Länder gepumpt werden, deren reiche Bürger es dann wieder rausschleppen." Kopper betonte, dass der Euro weder "Selbstläufer" noch "Selbstzweck" sei: "Er steht im Dienst der Völker und ist nicht dazu da, dass ein Land eigene Fehler den Nachbarn anlastet."