Charttechnische Betrachtungen des DAX und des Euros. Beim Euro scheint es rauf zu gehen (im Vergleich zum Dollar). Dem DAX droht offenbar eine lange Seitwärtsbewegung. - Heute im Blick: Die Banken.
von Jochen Steffens
Die Märkte scheinen sich immer noch nicht entscheiden zu wollen. Schauen wir uns dazu an, wie sich der bekannte Target-Trend-Chart des DAX seit dem 15. Januar weiter entwickelt hat:
Wir sehen, dass im zeitlichen Umfeld des oberen Alpha-Targets (roter Kreis) noch einmal ein Anlauf unternommen wurde, der aber natürlich dieses Target nicht mehr erreichen konnte. Solche Ansätze, noch weit entfernte Targets anzulaufen, sind nicht untypisch.
Im Moment sieht es aber weiterhin so aus, als wolle der DAX das rechte Alpha-Target anlaufen. Dieses ist jedoch noch 48 Handelstage entfernt. Das sind knapp 10 Wochen. Damit wären wir dann im April (Die Charts bei Tradesignal verzerren leider in der Zukunft, somit ist die Angabe der Handelstage eindeutiger). Das passt leider dazu, dass in den USA die nächsten Entscheidungen zur Schuldenobergrenze auf Mai verschoben wurden.
Demnach ist es durchaus möglich, dass der DAX bis April tendenziell munter weiter seitwärts laufen wird. Wobei wir, wie ich schon geschrieben hatte, dabei mit einer zunehmenden Volatilität rechnen müssen.
Keine schönen Aussichten. Wie ebenfalls schon geschrieben, hoffe ich natürlich weiterhin, dass diese Prognose nicht eintrifft. Aber jetzt, fast zwei Wochen später, sieht immer noch alles danach aus. 10 Wochen Seitwärtsbewegung, der Horror für Swing-Trader…
Heute stand die Deutsche Bank im Blickpunkt. Die schlechten Zahlen wurden mit einem Kursgewinn begrüßt. Börsianer gehen wohl davon aus, dass alles Negative rausgekehrt worden ist. Am 15.2. ist dann die Commerzbank dran. Auch hier wird bilanztechnisch eher Negatives erwartet. Doch auch hier könnte es positive Überraschungen geben.
Der Euro steigt und steigt
Und damit kommen wir zu einem Update der Euro/Dollar Prognose: Der Euro ist wie erwartet zur 1,35er Marke gelaufen und konnte diese inzwischen auch überwinden.
Und damit ist nun auch für den letzten Zweifler bestätigt, dass die Seitwärtsbewegung im Euro (hier im Steffens Daily bereits seit 2009 prognostiziert) noch um mindestens eine Aufwärtsbewegung bereichert wird. Grundsätzlich kann man nach dem Überwinden der 1,35er Marke davon ausgehen, dass wieder die obere Begrenzung der großen Seitwärtsbewegung bei ca. 1,50 Dollar angelaufen wird. Da die vergangenen Hochs allerdings etwas abfallen, würde ich vermuten, dass auch das neue Hoch etwas tiefer ausgebildet wird, bei ca. 1,47 Dollar.
Es sei denn, der Euro verlässt diese Seitwärtsbewegung nach oben. Aber ob das möglich ist, überprüfen wir, wenn Kurse von 1,45 Euro erreicht worden sind. Erst dann lassen sich die fundamentalen Aspekte im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung in der US-Politik analysieren. Aktuell sprechen diese jedenfalls noch für einen weiteren Anstieg.
Die Gründe dafür sind schnell genannt: Einer der wichtigsten ist sicherlich die Aufschiebung der Bekämpfung der Schuldenproblematik in den USA aufgrund der Streitereien der beiden großen Parteien. Ein weiteres dynamisches Schuldenwachstum schwächt logischerweise den Dollar. Auf der anderen Seite zeichnet sich hier in Europa eine Beruhigung der Krise ab. So lange dieser Eindruck nicht getrübt wird, spricht das wiederum für eine weitere Stärke des Euros. Und so ist der weitere Weg nach oben erst einmal frei.