SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück fordert getrennten Sportuntericht für Jungen und Mädchen an Schulen, wenn religiöse Gefühle verletzt werden. Nächster Schritt: Burka-Zwang an deutschen Schulen?
Die von der SPD vorgeschlagene parteilose Kultusministerin von Schleswig-Holstein, Waltraud Wende, hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in der Debatte über Geschlechtertrennung im Sportunterricht an den Gleichheitsgrundsatz erinnert. "In Deutschland gilt das Grundgesetz. Wir brauchen keine Sonderregelungen", sagte Wende der "Welt".
Steinbrück hatte Schulen aufgefordert, Sportunterricht für Mädchen und Jungen einzurichten, wenn religiöse Gefühle betroffen seien. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ernst Dieter Rossmann, verteidigt Steinbrück gegen Kritik: "Wenn getrennter Unterricht dazu führt, dass Mädchen mehr Sport machen, dann kann ich an dem Vorschlag nichts verwerfliches finden." Bisher entwickle sich das sportliche Potenzial muslimischer Mädchen häufig nicht, weil sie nicht am gemischten Unterricht teilnähmen.