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BRIC wackeln

Morgan-Stanley-Chefökonom: Industrieländer können Wachstumseinbruch der Schwellenländer auffangen. „Die Wachstumsmodelle, die diese Länder in den vergangenen Jahren so erfolgreich gemacht haben, funktionieren nicht mehr“.


Die Wirtschaft in den Industrieländern ist stark genug, um den Wachstumseinbruch in den BRIC-Schwellenländern (Brasilien, Russland, Indien, China) auszugleichen. Davon geht Joachim Fels, Chefökonom der US-Bank Morgan Stanley aus. „In Europa haben die Peripherieländer harte Reformen umgesetzt. Das dürfte bald Früchte tragen“, sagte der Chefökonom im Interview mit der WirtschaftsWoche.

Fels sieht in der Krise der BRIC-Länder dennoch eine Belastung für die Weltwirtschaft. „Die Wachstumsmodelle, die diese Länder in den vergangenen Jahren so erfolgreich gemacht haben, funktionieren nicht mehr“, sagt Fels. Auch werde China nicht bald wieder zu zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Die strukturelle Umgestaltung der Wirtschaft drückt das Wachstum nach unten. Für die nächsten Jahre rechne ich mit Raten, die sich um 7,5 Prozent herum bewegen“, so der Chefökonom.

Die deutsche Exportwirtschaft wird die schwächelnde Wirtschaftskraft der BRIC-Staaten zwar spüren, hat aber das Potential, dies aufzufangen. Fels: „Die deutschen Exporteure sind sehr anpassungsfähig, das betrifft auch die Zielmärkte ihrer Ausfuhren.“ Laut Fels bieten sich vor allem in den USA Chancen, aber auch in China: „Wenn China seine Binnennachfrage stärkt, dann entstehen auch dort für deutsche Unternehmen neue Absatzchancen. Deutschland wird dann nicht mehr so viele Investitionsgüter, sondern mehr Konsumgüter nach China liefern.“
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