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MH17: Moskau fordert Veröffentlichung noch unbekannter Daten

Mehr als ein Jahr nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über der Ost-Ukraine ruft das russische Außenministerium zur Veröffentlichung aller noch unbekannten Informationen über die Katastrophe von MH17 auf. - Doch die Behörden mauern.

 

Alles, was man über MH17 wissen muss: Wenn der Westen einen Beweis für die Schuld Russlands hätte, wäre die Untersuchung nach einer Woche beendet gewesen.

 

Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, daß es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.
Gustave Le Bon: Psychologie der Massen

Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Ermittlungen in Sachen MH17-Abschuss. In ihrem Zwischenbericht im September 2015 hieß es, dass die Passagiermaschine „von einer Vielzahl hochenergetischer Objekte" getroffen worden und in der Luft auseinandergebrochen sei. Seitdem herrscht das große Schweigen. Mehr Informationen gelangten bis heute nicht an die Öffentlichkeit. Die Behörde mauert bisher und hält wesentliche Untersuchungsergebnisse unter Verluss.

 

Kritiker vermuten, dass die Ergebnisse schon längst veröffentlich worden wären, wenn diese Russland als Schuldigen beweisen könnten. Da es aber dafür keine Beweise gäbe, würde die Bekanntgabe des Abschlussberichts auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Nun geht Moskau abermals in die Offensive:

„Wir rufen alle Staaten, die über irgendwelche Informationen verfügen, dazu auf, diese publik zu machen“, sagte Maria Sacharowa, die neue Leiterin der Informations- und Presseabteilung des Außenamtes, am Montag im russischen Fernsehen. Russland sei „mehr als jemand anderes daran interessiert, dass die Wahrheit geklärt wird und an die Öffentlichkeit gelangt. Das muss auf völkerrechtlicher Grundlage geschehen. (…) Darauf werden wir hinarbeiten.“

 

Wie der niederländische Sender RTL Niews berichtet, werden 147 Ermittlungsdokumente zum Absturz von MH17 Malaysia Airlines  geheim gehalten. Wesentliche Passagen wurden geschwärzt. Was wollen die Behörden verschweigen?

 

„569 Dokumente sind teilweise veröffentlicht worden, aber wichtige Informationen sind darin unleserlich gemacht. 147 Dokumente werden geheim gehalten“, heißt es in der Mitteilung.

 

Bis heute wurden zudem die Cockpitgespräche nicht veröffentlicht. Auch dafür wurde kein Grund genannt.

 

Die Ursachen für die merkwürdige Informationspolitik könnten in einem Geheimabkommen liegen, welches die beteiligten Staaten abgeschlossen haben. In diesem Geheimdeal verpflichten sich die Behörden, keine Details zu veröffentlichen, wenn diese gegen die Interessen der beteiligten Staaten verstoßen - berichtet die renommierte niederländische Zeitung Elsevier.

 

Pikant: Die Absturz-Untersuchungskommission (Joint Investigation Team) wird von vier Ländern gestellt: Niederlande, Belgien, Australien und Ukraine! Malaysia ist nicht dabei. Warum ausgerechnet das Land, aus dem die Unglücksmaschine stammt, nicht beim Joint Investigation Team mitmachen darf, dazu gibt es keine Begründung.

 

Dass ausgerechnet die Ukraine der Untersuchungskommission angehört (und nicht Malaysia) könnte die Ursache dafür sein, dass wesentliche Details bei der Absturz-Ursachen-Forschung bisher nicht ans Licht gekommenn sind. Denn die Ukraine hat laut Geheimabkommen ebenfalls das Recht, zu verhindern, dass Informationen veröffentlicht werden, wenn sie dem Land schaden.

 

Ein solches Abkommen ist ein ungeheurer Skandal, der bisher von den Medien verschwiegen wird. Es verhindert geradezu eine echte Ursachenforschung. So ein Deal dürfte in der Luftfahrtgeschichte bisher einmalig sein. 

 

So fragt eine malaysische Zeitung zurecht: Wie kann ein Land, dass im Verdacht steht, die Ursache für den Absturz zu sein, gleichzeitig in der Untersuchungskommission sein und aufgrund eines solchen Geheimabkommens verhindern, dass wichtge Informationen veröffentlicht werden?

 

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