Atomkraftwerk Fukushima I: Radioaktivität steigt über Grenzwerte. Kühlsystem in weiterem Reaktor ausgefallen. IAEA: 140.000 aus Evakuierungszone in Sicherheit gebracht . Sicherheitszone auch um AKW Fukushima II - Tokio bisher nich betroffen. - 10 deutsche Energietechniker aus Fukushima geflohen.
Rund um das japanische Atomkraftwerk Fukushima I haben die Strahlenwerte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo die Grenzwerte überschritten. Die Betreiberfirma habe die Regierung am Sonntag über eine Notlage informiert, berichtete Kyodo. Nach Darstellung des Unternehmens gibt es aber keine unmittelbaren Gesundheitsgefahren.
In der Anlage Fukushima I fiel am Sonntag in einem zweiten Reaktor das Kühlsystem aus. Die Betreiberfirma begann nach eigenen Angaben damit, Dampf abzulassen und rechnete mit der Freisetzung einer geringen Menge von Strahlung. - Es könne derzeit eine Kernschmelze in einem weiteren Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi ablaufen, sagte ein Behördensprecher. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Auch am ersten beschädigten Reaktor ist die Lage unklar.
Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA wurden 140.000 Menschen in der Umgebung in Sicherheit gebracht. Wie die japanischen Behörden mitteilten, könnten bis zu 160 Personen der Strahlung ausgesetzt gewesen sein. In Evakuierungszentren wurden Flüchtende auf radioaktive Verseuchung untersucht.
Fukushima I liegt 240 Kilometer nördlich von Tokio steht. Einwohner in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um den Komplex Fukushima I mussten das Gebiet verlassen. Für eine weitere Anlage in der Gegend, Fukushima II, gilt ein Zehn-Kilometer-Radius. Derzeit weht der Wind aus südlicher Richtung, so dass Tokio noch nicht betroffen. Meteorologen sagen voraus, dass die Windverhältnisse zumindest bis Sonntag abend so bleiben.
Deutsche Energietechniker fliehen aus Fukoshima
Zehn deutsche Energietechniker des Kraftwerkherstellers“Areva“ haben während des schweren Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Unglücksreaktors Fukoshima I gearbeitet, in dem jetzt eine Kernschmelze droht. Das bestätigte der Leiter der Unternehmenskommunikation Mathias Schuch gegenüber BILD am SONNTAG: “Sie haben das Kraftwerk nach dem Beben sofort verlassen und sind ins Landesinnere geflohen.
Alle zehn sind gesund und wohlauf.“ Die Techniker hatten in dem Reaktorblock 4, der schon vor dem Beben abgeschaltet worden war, Wartungsarbeiten durchgeführt. Das Unternehmen setze jetzt alle Kraft daran, die Mitarbeiter zu ihren Familien nach Deutschland zu bringn.
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