Atomkraftwerk Fukuschima: Kernschmelze droht in 3 Reaktoren. Nachdem Explosionen den Reaktor 1 und 3 beschädigten, droht nun auch der GAU in Reaktor 2. AKW außer Kontrolle? Behörden und Betreiberfirma am Ende?
Wegen eines ausgefallenen Kühlsystems droht nun auch eine Kernschmelze im Reaktor 2 des Atomkraftwerks Fukushima. Das teilte die Betreiberfirma Tepco am Abend in Japan mit. Die Kühlsysteme von Reaktor 2 seien durch die Explosion in Reaktor 3 zerstört worden. Ein Kernschmelze sei nun nicht mehr ausgeschlossen, so ein Sprecher der Firma.
Damit droht eine Kernschmelze in insgesamt drei Reaktoren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag unter Berufung auf Regierungssprecher Yukio Edano. Zuvor hatte die AKW-Betreiberfirma Tepco mitgeteilt, dass im Reaktorblock 2 bereits eine teilweise Kernschmelze stattgefunden haben könnte. Am Montagmorgen (MEZ) war der Versuch gescheitert, den Reaktor 2 mit Meerwasser abzukühlen. Die Brennstäbe in dem Reaktorblock liegen inzwischen komplett trocken. In der Nacht zum Montag hatte es in dem Kraftwerk Fukushima zudem eine zweite Wasserstoff-Explosion im Reaktorblock 3 gegeben.
Bebachter befürchten indes, dass das gesamte Atomkraftwerk kaum noch steuerbar sei. Vor allem dürfte es schwierig sein, Personal für Kontrolle und Reparaturarbeiten zu finden. Über den Zustand des noch verbliebenen Reaktors 4 gibt es derzeit nur Spekulationen.
Theoretisch ist denkbar, dass auch Reaktor 4 außer Kontrolle gerät. Dann könnte es in Fukushima in 4 Reaktoren gleichzeitig zur Kernschmelze kommen. Das wäre dann der Supergau hoch 4 - derzeit versuchen die Behörden noch zu beschwichtigen und reden davon, dass die Radioaktivität in dem Gebiet kaum gesundheitsschädlich sei. Doch die Bevölkerung schenkt den offiziellen Statements immer weniger Glauben. In Tokio ist derweil alles, was Räder hat, ausverkauft. Viele Einwohner hatten sich Fahrräder verschafft, weil sie im Falle einer Evakuierung nicht damit rechnen, per Auto flüchten zu können.
Völlig ignoriert wird von den Medien, dass in Reaktor 3 von Fukushima spezielle Plutonium Brennstäbe zum Einsatz kamen, welche dem Supergau eine völlig neue Dimension verleiht. Plutonium ist schon im Nangramm-Bereich tödlich und führt in geringsten Mengen zu Krebserkrankungen.
Beim Betrachten der Bilder und Meldungen bleibt eigentlich nur ein Schluss: Die Situation ist völlig außer Kontrolle und kann von Menschen nicht mehr beherrscht werden. Selbst eine Zubetonierung von vier Reaktoren (wie in Tschernobyl) dürfte mangels Freiwilliger scheitern.
Mittlerweile dreht zu allem Unglück auch der Wind. Es besteht die Gefahr, dass die Radioaktivität so in den Großraum Tokio geweht wird. Doch an Flucht können die meisten Menschen derzeit kaum denken. Viele Auländer wollen das Land verlassen, doch das ist praktisch unmöglich.
Wer jetzt noch kein Rückflugticket hat, dürfte Schwierigkeiten haben, Japan überhaupt zu verlassen: Alle Flüge sind ausgebucht.
Video 14. März: Hydrogen Explosion At Fukushima Number 3 Reactor
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