Opel Bochum wird dicht gemacht. Nachdem GM noch vor zwei Jahren mithilfe des Steuerzahlers gerettet wurde, beschloss die Konzernzentrale den Standort zu schließen. Bochum will Opel dennoch helfen, obwohl die Schließungspläne nun bestätigt wurden.
Regierungskreise in Berlin haben gegenüber den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben) bestätigt, dass Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke das Kanzleramt über Pläne zur Schließung des Werkes in Bochum informiert hat. Am Montag sei ein Gespräch zwischen Stracke und dem Betriebsrat geplant.
Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel kündigte massiven Widerstand an. Eine solche "dumme Entscheidung" würde "zur teuersten Werksschließung aller Zeiten" führen, sagte er. Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe gibt es in Bochum bereits Überlegungen, Opels Kostensituation zu verbessern, indem man dem Autobauer zwei ungenutzte - teure - Flächen für einen symbolischen Euro abkauft. Anschließend könnten diese Flächen vermarktet und ein Teil des Erlöses an Opel überwiesen werden.
Konstruktiv gab sich auch die IG Metall. NRW-Chef Oliver Burkhard sagte, GM plane offensichtlich für Opel einen Schrumpfungskurs. "Wir wollen Alternativen finden, die ohne Werksschließungen auskommen, und diese GM vorlegen." Opel, ein Tochterunternehmen des US-Autobauers General Motors, hat im vergangenen Jahr 570 Millionen Euro Verlust gemacht. Neben dem Werk in Bochum mit seinen 5.000 Arbeitnehmern soll auch das Werk im englischen Ellesmere Port auf der Kippe stehen.