Pilotensprecher warnt vor Ausbildung zum Flugzeugführer. Nach Berechnungen der Gewerkschaft der Flugzeugführer, Vereinigung Cockpit (VC), gibt es in der Bundesrepublik bereits jetzt über 1500 arbeitslose Verkehrspiloten.
Deutschland droht ein massiver Überhang an Berufspiloten. Das meldet das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe. Nach Berechnungen der Gewerkschaft der Flugzeugführer, Vereinigung Cockpit (VC), gibt es in der Bundesrepublik bereits jetzt über 1500 arbeitslose Verkehrspiloten. VC-Sprecher Jörg Handwerg warnt deshalb davor, den Beruf zu ergreifen. „Ich kann von einer Ausbildung zum Piloten im Augenblick nur abraten“, erklärt der Verbandsvorstand gegenüber dem Magazin.
Wie der SPIEGEL weiter berichtet, müssen Berufsanfänger neben den Ausbildungskosten von 60 000 Euro neuerdings häufig nochmals einen ähnlich hohen Betrag aufbringen, um die Musterberechtigung für einen bestimmten Flugzeugtyp zu erhalten und Flugstunden zu sammeln. Beides brauchen angehende Piloten, um sich auf Stellenausschreibungen im In- und Ausland überhaupt bewerben zu können.
Spezialisierte Vermittlungsfirmen versorgen ausgewählte Fluggesellschaften auf diese Weise neuerdings gezielt mit billigem Cockpit-Personal. „Die nutzen die Notlage dieser Kollegen brutal aus“, rügt VC-Sprecher Handwerg die Praktiken gegenüber dem Blatt. Der Arbeitnehmervertreter, im Hauptberuf Kapitän bei der Lufthansa, will den Berufsanfängern nun beistehen. „Wir werden uns dafür einsetzen“, so Handwerg, „dass die Abzockerei unse- rer jungen Kollegen künftig verboten wird.“