Schäuble: „Es wird keinen weiteren Schuldenschnitt geben“. Der Minister betonte, „dass es keine geheimen Pläne für die Zeit nach der Wahl gibt und dass wir keine Entscheidungen in Europa wegen einer Wahl in Deutschland verschieben“.
Die Debatte über einen zweiten Schuldenschnitt bezeichnete Schäuble als „irreführend und gefährlich für das Vertrauen in die Eurozone und damit die Stabilität derselben“. Auch im Fall Zypern habe es keinen Schuldenschnitt gegeben, sagte Schäuble der WirtschaftsWoche weiter. „Und die Entwicklung der Zinsen für Staatsanleihen ist der beste Beweis, dass wir zwar noch nicht über den Berg sind, aber dass wir ganz gut vorankommen, das Misstrauen der Finanzmärkte zu bekämpfen. Ein weiterer Schuldenschnitt würde das zunichte machen.“
Laut Schäuble hat sich Griechenland „in den vergangenen Monaten besser entwickelt, als alle erwartet haben“. Die wirtschaftliche Lage sei nicht einfach, aber so wie im Programm vorhergesagt. Schäuble: „Natürlich ist der Schuldenstand jetzt auf Rekordhöhe, aber auch das wussten alle vorher. So steht es im Programm. Also auch da eine planmäßige Entwicklung.“ Aber dieses komplexe Bild zu vermitteln sei nicht leicht, was man auch an einigen Beiträgen der letzten Tage ablesen könne.
Zum Vorwurf einer möglichen Wahllüge sagte Schäuble: „Die Bürger sollen wissen, dass es keine geheimen Pläne für die Zeit nach der Wahl gibt und dass wir keine Entscheidungen in Europa wegen einer Wahl in Deutschland verschieben.“ Anderslautende Unterstellungen der Opposition seien „gefährlich für unsere demokratische Kultur. Wir muten den Menschen viel zu, es ist wichtig, dass die Bürger den Politikern vertrauen können.“