Top-Ökonom Schmidt: „Die Krise ist noch längst nicht vorbei“. - „Es ist bisher in Italien, Frankreich und anderen Mitgliedsstaaten nicht hinreichend gelungen, die Voraussetzungen für stabiles Wachstum zu schaffen“. Risiken im Bankensektor könnten die eine wirtschaftliche Genesung der Eurozone verzögern.
Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt warnt angesichts anhaltend guter Wirtschaftsdaten aus dem Euro-Raum vor zu viel Optimismus: „Ich fürchte, die Krise ist noch längst nicht vorbei“, schreibt der Vorsitzende des Sachverständigenrats in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS. Wenn die Regierungen nicht energische Strukturreformen vorantreiben, „wird die Krise im Euro-Raum unser ständiger Begleiter“, so Schmidt.
Der Top-Ökonom kritisierte den seiner Meinung nach mangelnden Reformeifer kriselnder Euro-Länder. „Es ist bisher in Italien, Frankreich und anderen Mitgliedsstaaten nicht hinreichend gelungen, die Voraussetzungen für stabiles Wachstum zu schaffen“, schrieb Schmidt. Dazu müssten sich Länder wie Spanien „neu erfinden“. Während der ersten Jahre des Umbaus werde die Wirtschaftsleistung fast zwangsläufig unterhalb des Vorkrisenniveaus liegen. „Doch diesen Preis müssen die Länder zahlen“, so Schmidt in FOCUS.
Der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung sieht darüber hinaus im Bankensektor Risiken die eine wirtschaftliche Genesung der Eurozone verzögern könnten: „Solange Zweifel an der Solidität der Banken bestehen, ist die Krise nicht vorbei.“