Lieber Leser,
die lang erwarteten Geschäftszahlen für 2016 sind da. Zur Überraschung der Börsianer sind sie sogar besser als erwartet! Im Vergleich zum Vorjahr konnte Nordex seinen Gewinn um 82% steigern. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete der Windanlagenbauer 95,4 Millionen Euro. Der Umsatz stieg, trotz verpasster Auftragsziele, um 40% auf 3,4 Milliarden Euro. Die neue Tochter Acciona Windpower trug mit 726 Millionen Euro bei.
Seit letztem September Börsenwert regelrecht verbrannt!
Die Bilanzzahlen müssten die Analysten eigentlich positiv stimmen. Tatsächlich gehen sie jedoch vor dem Hintergrund der kürzlich vermeldeten Ergebniswarnungen fast unter. Diese haben die Anleger verschreckt und den Kurs auf Talfahrt geschickt. Innerhalb weniger Tage verlor die Aktie 30% an Wert. Nordex-Chef Krogsgaard wird vorgeworfen, eine Milliarde Euro an Börsenwert zerstört zu haben.
Der Grund dafür war eine unglückliche Informationspolitik, die laut Warburg Research „einer Pannenserie“ glich. In der Folge haben führende Analysten das Vertrauen in den Konzernchef verloren, darunter die Häuser Independant Research und die NordLB. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Marge: Aktuell hinkt Nordex der Konkurrenz diesbezüglich mit einem Abstand von 10% hinterher.
Bedenkt man die herausfordernden Jahre, die noch auf Nordex zukommen, hat das Management eine wahre Bewährungsprobe vor sich.