Die neuen Vorstandschefs hatten Mitte März dem Aufsichtsrat ihr neues Führungsteam vorgestellt. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. - Im Bereich Infrastruktur und regionales Management könnten 15 Prozent der 35 000 Stellen wegfallen. - Jain muss auf Gehalt verzichten.
Die künftigen Co-Vorstandschefs der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, sollen etwas weniger verdienen als der scheidende Chef Josef Ackermann. Denn beide sollen die gleichen Bezüge erhalten, berichet der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Dadurch wird Jain, der bisher das Investmentbanking führte, weniger verdienen als bisher. Dagegen macht sein designierter Co-Chef Jürgen Fitschen einen Gehaltssprung, heißt es in Aufsichtsratskreisen. Die absolute Höhe der Vergütung steht noch nicht fest, da sie vom Erfolg der Bank abhängig ist. Ackermann hatte 2011 insgesamt 9,4 Millionen Euro verdient.
Die neuen Vorstandschefs hatten Mitte März dem Aufsichtsrat ihr neues Führungsteam vorgestellt. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, weil Jain und Fitschen Risikovorstand Hugo Bänziger und Personalchef Hermann-Josef Lamberti durch neue Leute ersetzen werden. Ackermann echauffierte sich, so dürfe man verdiente Vorstände nicht bloßstellen. Bei der anschließenden Abstimmung stimmten zwei Aufseher gegen das Personaltableau.
Arbeitnehmervertreter rechnen in den nächsten Jahren mit einem drastischen Stellenabbau. Denn Großaktionäre machen Druck. Im Bereich Infrastruktur und regionales Management könnten 15 Prozent der 35 000 Stellen wegfallen, finden sie. Mehr als 5000 Jobs stehen also auf der Kippe.
Bei der Postbank steht ein weiterer Job-Abbau bereits weitgehend fest. Im Zuge der In- tegration in die Deutsche Bank sollen noch mehrere hundert Arbeitsplätze wegfallen. Allein im Zahlungsverkehr verschwinden voraussichtlich bis 2016 netto 350 Jobs. Bei Kreditabwicklungs- und Kontoführungseinheiten fallen wahrscheinlich noch 200 Stellen weg.
Insider meinen, dass vom Gerangel um die Deutsche Bank am Ende die Commerzbank profitieren könnte.