Bund der Steuerzahler kritisiert Luxus-Pension und Gehalt von Berliner Flughafenchef Schwarz. "Aufsichtsrat muss die Vergütung von Schwarz senken". - Neue Pannen: Statikprobleme in Kabelschächten. Im Pavillon Nord kompletter Rückbau der Kabelbelegung erforderlich.
Berlin. Der Bund der Steuerzahler kritisiert hohe Pensionszahlungen für Rainer Schwarz, den Geschäftsführer des Flughafens Berlin-Brandenburg, und fordert nach der erneuten Verschiebung des Eröffnungstermins eine Gehaltskürzung.
Schwarz bekommt laut seinem Arbeitsvertrag, der BILD am SONNTAG vorliegt, jedes Jahr 317.500 Euro Grundgehalt und ein üppiges "Ruhegehalt". Laut Paragraph 7 des Vertrags hat Schwarz bei Vollendung seines 65. Lebensjahres Anrecht auf 3 Prozent seines Grundgehaltes für jedes vollendete Dienstjahr. Als Höchstsatz würden ihm 45 Prozent seines Gehalts lebenslang zustehen: 142.875 Euro im Jahr.
Alexander Kraus, Vorstandsvorsitzender des Bundes der Steuerzahler in Berlin, kritisierte den Vertrag scharf: „Herr Schwarz und sein bereits gefeuerter Co-Geschäftsführer Körtgen haben den Flughafen Stück für Stück gegen die Wand gefahren. Trotz dieser Misere hat Herr Schwarz schon jetzt einen garantierten Pensionsanspruch in der Tasche. Vor dem Hintergrund des Desasters sind solche Luxusregelungen keinem Steuerzahlern mehr vermittelbar.“ Kraus weiter: "Der Aufsichtsrat muss die Vergütung von Schwarz senken."
Inzwischen gibt es weitere Pannen am Hauptstadtflughafen: Nach einem internen Protokoll vom 31. August, das BILD am SONNTAG vorliegt, gibt es in vielen Kabelschächten "nicht erlaubte Mischbelegungen, zu viel Brandlast und Überbelegungen, was zu Statikproblemen der Trassen geführt hat". Im Bereich des Pavillon Nord ist ein kompletter "Rückbau der Kabelbelegung" erforderlich. Wegen mangelnder Planungsunterlagen widme man sich nunmehr der "Sanierung im Bestand". Die Vorbereitungen zur Eröffnung im Juni 2012 seien "regelrecht von Panik und Aktionismus geprägt gewesen".