Google-Chef verteidigt Street View. “Ich kann die Ängste sehr gut verstehen“. Google TV kommt . “Wir werden einen Fernseher anbieten, der eine reibungslose Verbindung ins Internet bietet."
Berlin. Eric Schmidt, der Chef der größten Internetsuchmaschine
Google, verteidigt im Interview die geplante Einführung des Street-View-Dienstes
in Deutschland. Er sagte der BILD-Zeitung (Donnerstagausgabe):
“Ich kann die Ängste sehr gut verstehen. Wir glauben aber fest
daran, dass die Deutschen Street View mögen und vom Nutzen überzeugt
sein werden. Wir tun nichts Illegales, wir halten uns an die
Gesetze.“
Google führe Street View in Deutschland sehr spät ein, weil man
zunächst Erfahrungen in anderen Ländern sammeln wollte. Nur in
Deutschland gäbe es das Angebot, dass Eigentümer und Mieter vor
dem Start von “Street View“ ihr Haus unkenntlich machen lassen
können.
Der Wirbel habe ihn allerdings nicht überrascht. Schmidt sagte
BILD: “Ich habe sowohl Ost- als auch West-Berlin schon vor dem
Mauerfall besucht. Ich weiß, was viele deutsche Bürger durchmachen
mussten und habe allergrößten Respekt davor, dass ihnen aufgrund
ihrer historischen Erfahrungen der Schutz ihrer Privatsphäre
besonders wichtig ist.“
Deutschland brauche noch mehr mutige, risikofreudige Unternehmer
und Erfinder, die wirklich Lust auf Neues haben.
Schmidt kündigte einen neuen Google-Service an: “Wir werden einen
Fernseher anbieten, der eine reibungslose Verbindung ins Internet
bietet. Sie können also ganz normal fernsehen, aber auch das
gesamte Internet durchsuchen, auf Youtube Videos anschauen, Filme
aus dem Netz kaufen oder Spiele und andere Services nutzen. Alles
auf nur einem Gerät, auch zeitgleich fernsehen und im Netz surfen.“
“Google TV“ werde es ab Herbst zunächst in den USA geben und
ab 2011 auch international.