CDU-Außenexperte stützt US-Überlegungen für Intervention in Syrien. Das Land befinde sich mitten in einem Bürgerkrieg. „Wenn dieser durch den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen durch Präsident Baschar al Assad weiter eskaliert, muss die internationale Staatengemeinschaft eingreifen“.
Die internationale Gemeinschaft könne in einem solchen Fall „gar nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn das syrische Regime das eigene Volk in einer derartig grausamen Weise mit Tod und Gewalt überzieht“, unterstrich Mißfelder. In einem solchen Fall müssten aber nicht nur die USA, sondern vor allem der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einer „klaren Strategie“ finden, um „wirksam“ die syrische Bevölkerung zu schützen. „China und besonders Russland stünden hier in der Pflicht, ihre bisherige Blockadehaltung endlich aufzugeben“, sagte Mißfelder.
Der SPD-Außenexperte Rolf Mützenich zeigte sich wenig überrascht über Obamas jüngste Drohung. „Seit einigen Wochen kursieren glaubhafte Informationen, dass das US-Militär Pläne für den Fall eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen durch das syrische Regime vorbereitet“, sagte Mützenich Handelsblatt Online. Wenn Obama dies nun öffentlich ausspreche, „dann verstehe ich das zum einen als deutliche Warnung an Assad, eine rote Linie nicht zu überschreiten“, fügte der SPD-Politiker hinzu.
Mützenich sieht auch die Europäer in der Pflicht, im Fall der Fälle zu handeln. „Weder die USA noch die Europäische Union können indifferent bleiben, wenn die ohnehin schwachen Dämme zwischen den Staaten brechen und Israel sich, wie bereits angekündigt, gezwungen sieht, militärisch zu reagieren“, sagte er. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Tatsache, dass Deutschland derzeit Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sei, müsse die Bundesregierung stärker regionale Verantwortung übernehmen. „Ihr Engagement für eine Transition (Übergang) in Syrien reicht nicht aus. Sie muss sich darüber hinaus aktiv auf ein worst-case-Szenario in Syrien vorbereiten.“