Goldalltag im Mittleren Osten: Michael Mross sprach in Dubai mit dem Chef des Goldhandels der größten Bank in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dubai ist mittlerweile praktisch der größte Umschlagsplatz für physisches Gold in der Welt. Die Kursziele für Gold lauten: fast 2000 2012 und 2200 im ersten Halbjahr 2013. Silber 50 - alles in Dollar pro Unze. -
Dubai ist einer der bedeutensten Umschlagsplätze für pyshisches Gold in der Welt. 700 Tonnen des Edelmetalls wechseln hier jährlich den Besitzer. Besonders der Araber und der Inder hats lieber "pyhsisch" als in Form von irgendwelchen Papierforderungen. Das ist der Grund, warum der Goldhandel in Dubai sich in den letzten Jahren steil nach oben entwickelte.
Von Dubai aus wird praktisch der ganz indische Markt "on demand" beliefert. Da die Inder auf ihrem riesigen Kontinent kaum eine "Goldstruktur" haben, greifen sie auf Dubai zurück. Wer in Indien morgen Gold haben will, ordert es heute in Dubai. Die Lieferzeit beträgt in der Regel nur 8 Stunden, weil Indien von Dubai nicht weit entfernt ist.
Michael Mross spricht über Gold und Dubai mit dem Gold-Chef der größten Bank in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Gerhard Schubert, Head of Precious Metals der Emirates NBD Bank. Schubert hat jahrzehntelange Erfahrung im internationalen Goldhandel und erklärt, wie Dubai seine Vormachtstellung in Sachen Gold in den letzten Jahren ausbaute.
Schubert sieht den Goldpreis in diesem und nächsten Jahr weiter steigen und neue Rekordstände machen. Dieses Jahr 1995 und nächstes Jahr 2200 Dollar / Unze. Warum er diese präzisen Ziele hat, erläutert er im Interview.
Ebenso sieht er gute Aussichten für Silber. Nicht im Interview aber im Vorgespräch prognostiziert er einen Silberpreis von mindestens 50 Dollar / Unze wenn das Gold in Richtung 2000 Dollar Unze geht.
Alles in allem ein sehr interessantes Gespräch, in welchem auch deutlich wird, wie vor allem der Nahe/Mittlere Osten zum Edelmetall steht und warum in Indien Gold praktisch immer noch eine Art Zweitwährung ist.
Interessant auch die Wahrnehmung des Euros in dieser Region. Mit "Euro" verbindet der Mittlere und Ferne Osten derzeit nur noch Stress, Straßenschlachten und Krise. Vor diesem Hintergrund erscheint es ein Wunder, dass sich die europäische Gemeinschaftswährung in letzter Zeit erholt hat.
Sehr aufmerksam werden jedoch auch die Gelddruckorgien bei der Fed und in Japan verfolgt. Das alles bestärkt die Menschen offenbar, in Gold zu gehen - nicht nur die großen Investoren, sondern auch der "Mann auf der Straße".
In Dubai steht der aktuelle Goldpreis jedenfalls in den Zeitungen auf Seite eins. Und anders als in Europa kennt hier jeder Taxifahrer den aktuellen Goldkurs. In den alten arabischen Märkten, den "Souks" gibt es einen großflächigen Gold- und Silberhandel. Handeln muss man hier natürlich, richtig feilschen. Aber mit ein bisschen Glück erhält man die Unze mit einer minimalen Prämie über dem aktullen Spotpreis. Und Mehrwertsteuer ist hier natürlich ein Fremdwort. Gerhard Schubert im Interview: "Die Goldhändler haben alle ein 'Reuters' unter der Ladentheke und sind sehr genau über die aktuellen Preisentwicklungen bei Gold und Silber informiert".