EU-Kommission will Whistleblower-Prämie einführen. Der Vorschlag sieht vor, dass die Mitgliedstaaten „finanzielle Anreize für Personen“ schaffen, „die besonders wichtige Informationen über mögliche Verstöße gegen diese Verordnung bereitstellen“.
Der Vorschlag sieht vor, dass die Mitgliedstaaten „finanzielle Anreize für Personen“ schaffen, „die besonders wichtige Informationen über mögliche Verstöße gegen diese Verordnung bereitstellen“. Der Verordnungsentwurf beziehe sich auch auf Verstöße wie die Manipulation des Interbankenzinses Libor, die derzeit zu Ermittlungen in den USA und Großbritannien gegen rund 16 Großbanken führen, darunter auch die Deutsche Bank.
Die Initiative der EU-Kommission stößt in der deutschen Wirtschaft allerdings auf Widerstand. „Damit würde ein Parallelkanal zu internen Compliance-Systemen eröffnet“, sagte Christine Bortenlänger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Aktieninstituts (DAI), dem Blatt. „Geldliche Anreize aber konterkarieren Ziel und Wirkung existierender interner Maßnahmen der Unternehmen.“
Aufgeschreckt durch große Korruptionsaffären wie etwa im Fall Siemens haben deutsche Unternehmen ihre Compliance-Abteilungen aufgerüstet. Diese sind intern für das Einhalten von Regeln und das Aufdecken von Verstößen zuständig. Wer aber künftig von staatlichen Organisationen viel Geld für seine Informationen bekommen könne, so die Sorge der Wirtschaft, der dürfte sie kaum noch unentgeltlich an den Arbeitgeber weiterreichen.