Bundeskanzlerin Merkel bestreitet, dass sie wegen der Bundestagswahl 2013 einen Schuldenschnitt für das von der Staatspleite bedrohte Griechenland ablehnt. Bundeskanzlerin lässt erkennen, dass dann das Thema Schuldenschnitt erneut auf die Tagesordnung kommen könnte.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bestreitet, dass sie wegen der Bundestagswahl 2013 einen Schuldenschnitt für das von der Staatspleite bedrohte Griechenland ablehnt. In einem Interview mit BILD am SONNTAG sagte Merkel zur Begründung: "Das derzeitige Hilfsprogramm für Griechenland läuft bis 2014, für die Erreichung bestimmter Haushaltsziele haben wir den Griechen zwei Jahre mehr Zeit gegeben, bis 2016." Zu einem späteren Zeitpunkt schließt die Kanzlerin einen Schuldenschnitt für Athen jedoch nicht aus: "Wenn Griechenland eines Tages wieder mit seinen Einnahmen auskommt, ohne neue Schulden aufzunehmen, dann müssen wir die Lage anschauen und bewerten. Das ist nicht vor 2014/15 der Fall, wenn alles nach Plan läuft."
Merkel sprach sich dafür aus, für Schuldenstaaten in der Eurozone härtere Sanktionen zu entwickeln: "Langfristig bin ich durchaus der Auffassung, dass wir überlegen, wie wir in unserer Rechtsordnung Verfahren für Staaten entwickeln, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen." Aktuell lehnt Merkel einen Ausschluss Griechenlands aus dem Euro ab: "Die Vorstellung jedoch, dass Griechenland gegen seinen Willen aus dem Euro ausscheiden muss, würde uns unverändert viel mehr Geld kosten als der von uns eingeschlagene Weg und unserer Wirtschaft schwer schaden. Wir sollten alle Verunsicherungen vermeiden."