Bankkunden verlassen Zypern. Bereits im Januar wurden 1,7 Milliarden Euro abgezogen. Behörden wiegeln ab: „Wir sind weit von einem Bankrun entfernt“.
Immer mehr ausländische Anleger kehren den zyprischen Banken den Rücken. Bereits im Januar waren die Spareinlagen auf der Insel um 1,7 Milliarden Euro zurückgegangen. Diese Entwicklung hat sich in den ersten Februarwochen in ähnlichem Umfang fortgesetzt, wie die „Welt“ aus Finanzkreisen erfuhr. Allerdings soll es sich nach wie vor um einen eher schleichenden Abzug von Spargeldern handeln. „Wir sind weit von einem Bankrun entfernt“, hieß es.
Seit Wochen wird über eine Beteiligung der Anleger an der anstehenden Rettung der zyprischen Banken diskutiert. Vieler Experten hatten angesichts dieser Debatte eine weitaus dramatischere Kapitalflucht aus dem Inselstaat erwartet. Genaue Zahlen zur aktuellen Entwicklung sind derzeit nicht bekannt, da für den Monat Februar noch keine Statistiken der zyprischen Notenbank vorliegen.
Die Regierungen der Euro-Länder diskutieren seit Monaten über ein Hilfsprogramm für Zypern, das vor allem für die Stabilisierung der dortigen Banken benötigt wird. Eine Entscheidung darüber wurde zuletzt für Ende März in Aussicht gestellt.
Aus Frankfurt ist zu hören, dass von der unsicheren Situation zypriotischer Banken besonders deutsche Kreditinstitute profitieren. Die Leute würden ihr Geld aus Zypern abziehen und bei Deutsche Bank oder Commerzbank einzahlen - weil insbesondere das Vertrauen auch in die anderen PIGSF-Banken schwindet.