Aigner lehnt EU-Pläne zu Saatgutverbot ab und will den Anbau alter Sorten schützen. „Es darf nicht soweit kommen, dass Privatgärtner für ein paar Samenkörnchen eine amtliche Zulassung vorzulegen haben“.
Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) spricht sich gegen Pläne der EU-Kommission aus, den Anbau von nicht amtlich zugelassenen Saaten zu unterbinden. „Es darf nicht soweit kommen, dass Privatgärtner für ein paar Samenkörnchen eine amtliche Zulassung vorzulegen haben“, sagte Aigner dem Handelsblatt (Mittwochausgabe). „Kleine Züchter müssen von der Zulassungspflicht befreit werden.“ Gärtner und Züchter, die das Artenreichtum und die Sortenvielfalt erhalten, „müssen auch künftig ohne Einschränkung anbauen können“, sagte sie.
Die EU-Kommission plant, dass künftig neben Landwirten auch Kleingärtner nur noch zugelassenes Saatgut verwenden dürfen. Seltene und alte Gemüsesorten etwa hätten dann kaum noch eine Chance angebaut zu werden. Ihnen fehlt die Handelszulassung, da diese für die Züchter häufig zu teuer ist und die Vorgaben durch di! e individuellen Formen des Obstes nicht eingehalten werden können.
Umweltverbände kritisieren, dass nach den Plänen der Kommission diese Saaten nicht einmal mehr getauscht oder verschenkt werden dürften. Die Verordnung spiele den großen Saatgut-Konzernen wie Monsanto oder Bayer in die Hände. Die Kommission will ihren Verordnungsentwurf am 6. Mai vorlegen.