Muss die Commerzbank den DAX verlassen? Der starke Kursverfall und die damit geringe Marktkapitalisierung könnte für Deutschlands zweitgrößtes Bankhaus das Todesurteil in Sachen DAX-Mitgliedschaft bedeuten. Nachfolger stehen schon bereit.
Fällt die Commerzbank aus dem DAX? Diese Frage wird nicht nur von Insidern sondern auch von Fondsmanagern heiß diskutiert. Eigentlich erscheint es auf dem ersten Blick undenkbar, dass das zweitgrößte Bankhaus den DAX verlassen muss. Der Reputationsschaden wäre beachtlich – immerhin ist die Commerzbank Bestandteil des DAX seitdem es den Börsenindex gibt.
Doch der starke Kursverfall könnte für die Commerzbank das Todesurteil in Sachen DAX sein.
Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge rückt der DAX-Exit nun näher: Vielleicht schon bei der Index-Überprüfung Anfang September könnte das passieren, spekuliert das Blatt. Sollte der Kurs bei gleichbleibendem Anteil an frei handelbaren Aktien unter den aktuellen Bezugspreis der Kapitalerhöhung von 4,50 Euro fallen, werde es kritisch. Dies habe Silke Schlünsen vom Wertpapierhaus Close Brothers Seydler berechnet. Die Commerzbank sei zu einem Zockerpapier geworden, sagte auch Michael Seufert, Analyst der NordLB, dem Handelsblatt. Die Aktie gelte als Tummelplatz für Hedge-Fonds.
Voraussetzung für einen Verbleib im DAX sind die gehandelte Marktkapitalisierung (also das, was tatsächlich an der Börse gehandelt werden kann) und der Umsatz.
Während es beim Umsatz bekanntlich keine Probleme gibt, wird es bei der Marktkapitalisierung kritisch. Laut Deutsche Börse nahm die Commerzbank in dieser Hinsicht in den letzten Monaten das Schlusslicht ein.
Ein Exit der Commerzbank aus dem DAX wäre eine historische Niederlage für das Bankhaus. Laut Close Brothers Seydler stünden GEA oder Brenntag nach aktuellem Stand dann als mögliche Nachrücker bereit.