Der Nahe Osten entwickelt sich zum Pulverfass. Wie geht es weiter? Wie sieht die Situation in Israel aus? Michael Mross in Nablus, der zweitgrößten Stadt in den palästinensischen Autonomie-Gebieten, im Gespräch mit den Menschen auf der Straße.
Derzeit weile in ich Israel, Tel Aviv. Die Stadt ist zwar nicht die schönste aber die interessanteste Metropole weltweit. Und das Wetter ist super. Hier hat der Sommer schon längst begonnen, volle Strände, angenehmes Meer.
Weit weniger angenehm dagegen die geopolitischen Entwicklungen, inklusive Syrien, die in Israel mit großer Sorge betrachtet werden. Das Land hat mit den palästinensischen Autonomie-Gebieten sozusagen einen Sprengsatz vor der Haustür. Derzeit leben rund 3 Millionen Palästinenser in der Gegend, hermetisch abgeriegelt.
Die Trennung der Menschen vertieft die Kluft zwischen den Kulturen. Über die Lage in "Palästina" wird zwar viel berichtet, aber wenig Verlässliches. Um so wichtiger ist es, selber vor Ort Informationen einzusammeln und mit den Menschen zu sprechen. Das ist eine Empfehlung an alle, welche sich ihr Urteil rein durch die offizielle Presseberichterstattung bilden. Vieles sieht in der Realität ganz anders aus und äußerst komplex ist die Lage im Nahen Osten sowieso.
Für Isrealis ist es verboten, die "Gebiete" zu betreten - aus Sicherheitsgründen. Als Ausländer kann man jedoch ungehindert "einreisen" - wenn man auch in einem Auto mit israelischem Kennzeichen sehr auffällig ist. "Drüben" sehen nämlich die Nummernschilder ganz anders aus. Doch ich war schon oft zu Besuch und begegnete freundlichen, aufgeschlossen Menschen. Viele von ihnen haben natürlich starke Vorbehalte gegen Israel, doch nicht alle. Die Siedlungspolitik vereinfacht die Lage nicht.
Zum besseren Verständnis: In den palästinensischen Autonomie-Gebieten gibt es ein eigenes Parlament, eigene Behörden, eigene Polizei und sogar eine eigene Börse.
Hier also der Live-Report von den Sraßen in Nablus, der zweitgrößten Stadt in den "Gebieten". Was denken die Menschen über Israel? Wie gehts weiter im Nahen Osten? Erstaunliche Gespräche und Meinungen aus einer Stadt, die früher als "Terroristen-Nest" galt.
Michael Mross in Nablus:
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