Der Zugang zu Google ist derzeit oft gestört oder gar ganz blockiert. Der Grund: Vom Computer gehen angeblich schädliche Abfragen aus. User sind verunsichert. Aber die Rechner sind meistens sauber - nur Google scheint gestört. Die Hintergründe sind unklar. Der Suchgigant äußert sich nicht.
Wer dieser Tage bei Google sucht, bekommt oft nicht Ergebnisse geliefert, sondern eine merkwürdige Meldung präsentiert: "Ungewöhnlicher Datenverkehr aus Ihrem Computernetzwerk". Es folgt ein Hinweis, dass auf dem Computer Malware installiert sei. Folge: Man muss ein Captcha lösen. Doch oft führt das auch nicht zum Erfolg. Manche User sind sogar ganz von der Suche abgeschnitten.
Der Hintergrund ist aber keineswegs, dass der eigene Computer mit einem Viurs oder Malware verseucht ist, sondern dass Google selbst offenbar Probleme hat. Spötter mutmaßen schon, dass die Meldung immer dann kommt, wenn die Suche nicht gleich zum NSA durchgestellt werden kann - wegen Überlastung.
Google selbst fordert, dass man seinen Computer nach Malware und Viren untersuchen lassen soll und gibt Tipps, mit welchen Programmen das am besten funktionert. Aber Achtung: Das ist in der Regel nicht erforderlich! Der Fehler liegt offenbar bei Google selbst. Auf keinen Fall den Download-Empfehlungen folgen - wer weiß, was da wieder mit auf den Rechner gelangt...
Folgende Grafik wird dem Suchenden derzeit immer öfter präsentiert, wenn er bei Google suchen will:
Doch auch wenn man das geforderte Captcha löst, ist man noch nicht am Ziel. Dann kommt nämlich das nächste - solange, bis nichts mehr geht. Manche User berichten sogar, dass sie ganz von der Google-Suche abgeschnitten sind. - Der Suchgigant hält es derzeit nicht für nötig, auf die Probleme öffentlich einzugehen.
Mittlerweile scheinen ganze Netzwerke von der Google-Suche ausgeschlossen zu sein. So berichtet golem.de seine Erfahrungen wie folgt:
In einzelnen Fällen wurde die Suche gar nicht mehr ausgeführt. Dann blendete Google einen englischen Text ein, der erklärte, dass "wegen möglicher automatischer Abfragen an Google" von der IP-Adresse "leider derzeit keine Abfrage möglich" gewesen sei. Doch dass ein Computer oder ein Telefon in dem Netzwerk automatisch Daten an Google sendet, kann im Falle von Golem.de ausgeschlossen werden. Vermutlich wurde die IP-Adresse vorher von einem anderen Computer verwendet, der durch Schadsoftware verseucht war und ungewöhnlich viele Google-Suchanfragen stellte.
Nachfragen von Golem.de an die Google-Pressestelle zu der Captcha-Problematik blieben bisher grundsätzlich unbeantwortet. Während Google zu Fragen wie Google Fiber oder zum Leistungsschutzrecht schnell und engagiert reagiert, scheint sich der Konzern beim Thema Captcha ganz auf seine Marktmacht zu verlassen. Hier ist für ihn eine Reaktion nicht nötig, was einem Missbrauch der Marktposition gleichkommt.
Alternative zu Google: www.tersee.com -- (Diese Suchmaschine funktioniert derzeit nur für Nachrichten, ist aber garantiert NSA-frei und Made in Germany. Neu: Suche ist auch für aktuelle Videos möglich)