Ministerpräsidenten stoppen gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF. Offiziell wollen sie den Sendern Zeit geben, bis zum Frühjahr ein neues Konzept vorzulegen. Doch die Frage ist: brauchen wir wirklich noch einen neuen ARD-Kanal, wo die meisten Kanäle schon öffentlich-rechtlich verseucht und mit mehr als 8 Milliarden TV-Steuer GEZwangsfinanziert sind?
Der geplante Jugendkanal von ARD und ZDF steht vor dem Aus. Nach Infor-mationen von SPIEGEL ONLINE konnten sich die Ministerpräsidenten der Länder auf ihrer Konferenz in Heidelberg nicht auf ein Ja für das Digital-Projekt der öffentlich-rechtlichen Sender einigen. Offiziell wollen sie den Sendern Zeit geben, bis zum Frühjahr ein neues Konzept vorzulegen. In Wahrheit ist das Projekt politisch tot.
Dies ist eine schwere Niederlage für die die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Vor allem sie hatte sich stets für diesen Kanal stark gemacht.
Die ARD will sich zu dem Beschluss der Ministerpräsiden erst nach deren Pressekonferenz am heutigen Nachmittag äußern. Das ZDF, dessen Intendant Thomas Bellut erst letzte Woche Details zum Gemeinschaftsprojekt bekanntgegeben hatte, erklärte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, dass "der Jugendkanal mit dem Beschluss von heute aus unserer Sicht nicht vom Tisch ist. Das ZDF wird auf Basis des Beschlusses der MPK das Konzept für ein multimediales Jugendangebot zusammen mit der ARD weiterentwickeln."