Ökonom Hüther nimmt EZB-Präsident Draghi in Schutz: "Die ausschließlich deutsche Kritik ist in ihrem Fundamentalismus weder überzeugend noch hilfreich".
Im Streit mit namhaften deutschen Ökonomen erhält Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), prominente Rückendeckung. "Die ausschließlich deutsche Kritik ist in ihrem Fundamentalismus weder überzeugend noch hilfreich", schreibt Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), in einem Gastbetrag für "Die Welt".
"Dabei treffen wir auf Positionen, die aus der seinerzeitigen Ablehnung der Währungsunion nun jeden Regelverstoß und jeden Versuch, die Eurozone zu stabilisieren, als verwerflich und als Sünde gegen den heiligen Geist deutscher Geldpolitik bewerten", so Hüther weiter. Draghi hatte in einem Interview davon gesprochen, in Deutschland gebe es unter Notenbankern und Ökonomen eine "perverse Angst, dass sich die Dinge zum Schlechten entwickeln". Eine Reihe von führenden deutschen Wirtschaftswissenschaftlern hatte den Italiener daraufhin angegriffen.