Als NRW-Finanzminister kaufte CDU-Schatzmeister Linssen auch Steuer-CDs aus der Schweiz an. Allerdings lehnte er offenbar den Ankauf einer CD ab, auf der er selbst erwähnt wurde. Der Vorgang dürfte noch ein Nachspiel haben.
Im Frühjahr 2010 kaufte der damalige NRW Finanzminister Helmut Linssen (CDU) für 2,5 Millionen Euro eine CD mit Schweizer Daten über deutsche Steuersünder von einem Datendieb. Zu diesem Zeitpunkt wusste Linssen nach SZ-Informationen offenbar bereits, dass es eine weitere CD gibt, auf der seine eigenen Finanztransfers belegt seien könnten. Die Daten stammten von der Bank HSBC - und eine HSBC-Tochter hatte Linssen 1997 offenbar geholfen, seine Briefkastenfirma in Mittelamerika zu gründen. Linssen bestreitet das: "Mir wurden keine Details von der Steuer-CD genannt", sagte er der Süddeutschen Zeitung.
Die Datensätze wurden schließlich 2011 von seinem Nachfolger Norbert Walter-Borjans (SPD) erworben. Gegen Linssen wurde ein Strafverfahren eingeleitet, aber auch wieder eingestellt.