US-Fed reduziert Anleihekäufe weiter und kündigt implizit Zinserhöhung an, Goldpreis gibt deutlich nach.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis steht im Zuge von Gewinnmitnahmen weiter unter Druck und fällt heute Morgen zeitweise auf ein 3-Wochentief von 1.325 USD je Feinunze. Gold hat sich damit diese Woche bislang jeden Tag verbilligt. Dazu trug gestern auch der feste US-Dollar nach der Fed-Sitzung bei, die erste unter der neuen Vorsitzenden Janet Yellen.
Die US-Notenbank hat wie erwartet entschieden, ihre Anleihekäufe um weitere 10 Mrd. auf nun 55 Mrd. USD pro Monat zu reduzieren. Auch hat sie ihre Kommunikation bezüglich des Zinsausblicks geändert. Ursprünglich hatte die Fed angekündigt, die Zinsen zu erhöhen, sobald die Arbeitslosenquote auf 6,5% gefallen ist. Diese Zielmarke ist fast erreicht. Vielmehr möchte die Fed nun „ein breites Spektrum an Informationen“ berücksichtigen.
Einen höchst interessanten Aspekt gab es in der anschließenden Pressekonferenz: Auf die Frage, wie man die Formulierung „eine erhebliche Zeit“ in Bezug auf die Niedrigzinsphase nach Beendigung der Anleihekäufe verstehen soll, antwortete Yellen, dass dies sechs Monate bedeuten könnte. Unter der Annahme, dass die Anleihekäufe im Herbst enden, hieße dies, dass eine erste Zinserhöhung der Fed im Frühjahr 2015 folgen würde. Dies wäre früher als bislang von vielen Marktteilnehmern erwartet, entspricht aber der bereits zuvor erfolgten Einschätzung unserer Volkswirte.