Kapitalflucht aus Griechenland geht weiter. Die griechische Notenbank nahm im Februar weitere 15 Milliarden Euro an Überziehungskrediten anderer Notenbanken in Anspruch, um Auslandsüberweisungen durchführen zu können.
Die Finanzierung der griechischen Kapitalflucht durch die Notenbanken des Eurosystems über das Zahlungssystem Target geht weiter. Das berichtete das ifo-Institut am Dienstag unter Berufung auf neueste Zahlen aus Athen.
Die griechische Notenbank nahm im Februar weitere 15 Milliarden Euro an Überziehungskrediten anderer Notenbanken in Anspruch, um Auslandsüberweisungen durchführen zu können. Im Januar waren es sogar 27 Milliarden Euro. Damit hat die griechische Notenbank nun insgesamt 91 Milliarden Euro an Target-Schulden gegenüber anderen Notenbanken des Eurosystems.
Hinzu kommt eine Kreditgewährung in Form einer überproportionalen Bargeldausgabe in Höhe von 13 Milliarden Euro. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte: „Das zeigt, wie dringend Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland eingeführt werden müssen, damit nicht noch mehr Fluchtkapital durch Kredite des Eurosystems ersetzt werden muss.“
Die Gesamtschuld des Landes gegenüber der EZB und den Rettungsschirmen vergrößerte sich auf 324 Milliarden Euro oder 181 Prozent des BIP. Allein für Deutschland erhöhte sich das maximale Kreditrisiko auf 86 Milliarden Euro.