Erst war Jean-Claude Juncker sauer, dann der IWF, der gestern bekanntermaßen die technischen Gespräche mit Vertretern der griechischen Regierung abgebrochen hat: man muß den Gr...
Von Markus Fugmann
Erst war Jean-Claude Juncker sauer, dann der IWF, der gestern bekanntermaßen die technischen Gespräche mit Vertretern der griechischen Regierung abgebrochen hat: man muß den Griechen ein erhebliches Talent zubilligen, es sich mit den Institutionen nachhaltig zu verscherzen.
Getreu dem Motto: „Beleidigst du meinen Sandkasten-Freund, baue ich keine Sandburg mehr mit dir“ hat sich nun Deutschland in Gestalt des Sprechers des Bundesfinanzministeriums (BMF), Martin Jäger, hinter den IWF gestellt:
„Eine Lösung ohne IWF ist für uns nicht vorstellbar“, so Jäger vor wenigen Minuten.
Jäger betonte, dass es derzeit keine Pläne für eine Sondersitzung der Euro-Finanzminister zu Griechenland gebe- das nächste reguläre Treffen der Eurogruppe findet erst am kommenden Donnerstag statt.
Unterdessen verstärken sich die Hinweise, dass Kanzlerin Merkel eine aktive Euro-Short-Position eingegangen ist: sie lobte die Reformanstrengungen Irlands und Portugals, doch könnte der Lohn für diese Reformen durch einen zu starken Euro wieder zunichte gemacht werden, so Merkel. Ihre Kommentare sorgten für einen heftigen Abverkauf der Gemeinschaftswährung:
Zuvor hatte Merkel mit dem an Griechenland gerichteten, hochkomplexen Satz „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ die Märkte stark verunsichert. Die NSA hat inzwischen den Bundesnachrichtendienst (BND) gebeten, diese Aussage zu dechiffrieren. Mit einem Ergebnis könne jedoch, so der Präsident des BND, Gerhard Schindler, frühestens in drei Jahren gerechnet werden.
Während alle Welt die Griechen unbedingt im Euro halten will, fordert die stellvertende Fraktionsvorsitzende der Linken, Rosa Luxemburg, äh, pardon, Sarah Wagenknecht, einen Austritt Griechenlands aus dem Euro. Dann müsse aber die EZB dafür sorgen, dass die neue Währung Griechenlands „meinetwegen um 30% abwertet, aber nicht mehr“. Insidern zufolge wäre das jedoch schwierig, weil die Stützung der Drachme die bilanziellen Möglichkeiten der EZB bei weitem überfordern würde..
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