AfD-Bundesspitze attackiert Landeschef Höcke. Petry und Meuthen erklärten in einer am Mittwochabend versandten Rundmail an die AfD-Mitglieder, dass man sich "vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höckes nicht vertreten"
Die Bundesvorsitzenden der AfD, Frauke Petry und Jörg Meuthen, haben den Chef der AfD in Thüringen, Björn Höcke, scharf angegriffen. Hintergrund ist Höckes umstrittener Auftritt im ARD-Talk von Günther Jauch am Sonntagabend: Petry und Meuthen erklärten dazu in einer am Mittwochabend versandten Rundmail an die AfD-Mitglieder, dass man sich "vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höckes nicht vertreten" fühle, schreibt das "Handelsblatt".
Er sei legitimiert für den Landesverband Thüringen zu sprechen, nicht aber für die Bundespartei. Öffentliche Fernsehauftritte hätten zwar vorrangig das Ziel, neue Bevölkerungsschichten für die Ziele der AfD zu gewinnen, erklärten die beiden Parteichefs weiter. Es möge daher "mancher als befriedigend empfunden haben, dass das, was er schon immer mal selbst gesagt haben wollte, nun durch Björn Höcke zum Ausdruck gebracht wurde.
Das Befriedigen persönlicher Gefühle unserer eigenen Klientel, beziehungsweise besser gesagt einer Teils derselben, ist aber gerade nicht Zweck solcher Auftritte", so Petry und Meuthen. Petry hatte zuvor ihre Teilnahme an einer von Höckes Landesverband organisierten Anti-Asyl-Demonstration am 4. November in Erfurt ohne Angabe von Gründen abgesagt.
Die AfD-Chefs machten in ihrer E-Mail deutlich, dass, um noch viele Bürger für die Politik der AfD zu gewinnen, "verständliche politische Botschaften in einer klaren Sprache" genauso wichtig seien wie "Augenmaß, persönliche Verbindlichkeit und eine sachliche Befassung mit den anstehenden Problemen".
Dazu gehöre bei allen politischen Differenzen auch immer "der persönliche Respekt gegenüber dem politischen Gegner, selbst wenn selbiger uns zuweilen noch nicht gewährt wird", betonten Petry und Meuthen. Sie seien daher davon überzeugt, "dass wir unsere bisher so erfolgreiche politische Arbeit in dieser sachlichen Weise fortsetzen müssen und dass wir auch in einer emotional aufgeheizten Situation eine Balance zwischen der berechtigten Sorge und Wut der Bürger und den daraus abzuleitenden politischen Aufgaben finden müssen".