Um die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen plant Finnland die Einführung eines Grundeinkommens von 800 Euro für jeden. Auch in anderen Ländern wird damit experimentiert.
Die finnische Regierung plant angeblich, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen. Auch in anderen Ländern steht diese Form der Absicherung offenbar kurz vor der Einführung. So wird derzeit bereits in einigen niederländischen Städten damit experimentiert. In der Schweiz soll es nächstes Jahr ein Referendum zum Thema geben.
Derweil arbeiten die finnischen Behörden schon an einem detaillierten Plan, das Grundeinkommen bereits nächstes Jahr einzuführen - berichtet der Internet-Dienst Quartz. Eine konkrete Gesetzes-Vorlage kommt jedoch nicht vor November 2016. Aber wenn sie dann auf die Tagesordnung gelangt, könnten die bisher bestehenden Sozialleistungen Geschichte sein und durch das monatliche Grundeinkommen in Höhe von 800 Euro für jeden Erwachsenen ersetzt werden.
Kalkül der finnischen Regierung: Mit einem Grundeinkommen würden Menschen eher bereit sein, eine schlechter bezahlte Arbeit anzunehmen. Momentan sei dies hingegen mit verringerten Sozialleistungen verbunden. Die Arbeitslosigkeit in Finnland liegt derzeit auf einem 15-Jahres-Hoch mit offiziell 9,5%.
Der Finanzdienst Bloomberg rechnet in einer Überschlags-Kalkulation vor, dass jedes Jahr rund 47 Milliarden Euro benötigt würden, wenn jedem der beinahe 5 Millionen erwachsenen Finnen im Monat 800 Euro aus der Staatskasse gezahlt würden.