Lieber Leser,
von einer geringen Volatilität darf man bezogen auf den Goldpreis und die letzten drei bis vier Wochen wohl nicht sprechen. Die technisch und zugleich psychologisch wichtige Preiszone um 1.200 US-Dollar wurde in diesem Jahr, nimmt man die Tageschlusskurse, fünf Mal von unten und oben durchbrochen. Aktuell läuft der insgesamt sechste Versuch. Es ist dabei der dritte Versuch, die Preiszone nach oben hin nachhaltig zu überwinden. Was ist der Grund für diese Stabilität?
Euro wird mit Inflationsdaten und Trump unterstützt, US-Dollar fällt
Der Euro fand bereits am Montagnachmittag weitestgehend eine technische Unterstützung. Allerdings war es teilweise abzusehen, dass der Euro nicht massiv einbricht. Denn die anziehenden Inflationsdaten in Deutschland und der EU deuten darauf hin, dass die EZB bald in Verzug kommen könnte, sprich bei steigender Inflation womöglich zu expansiv aufgestellt ist. So zumindest erst einmal die Erwartungen, die an den Märkten ja oft ausreichen, um die Kurse nach oben zu bewegen.
Außerdem tendiert der Euro in der Regel bei aufkommenden Griechenland-Risiken nach oben, da die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen (Bunds) angekurbelt wird. Zusätzlich hat ein Berater des neuen US-Präsidenten Trump am Dienstag die erste Salve in Richtung Deutschland abgefeuert. Demnach würde Deutschland den schwachen Euro ausnutzen und damit auf Kosten seiner Handelspartner profitieren. Der EURUSD-Kurs schießt kurzfristig nach oben, der US-Dollar Index gibt in der Folge nach, Gold steigt dementsprechend.
Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse