Liebe Leser,
wenn die Sirene der Feuerwehr ertönt, leuchten Kinderaugen. Die roten Fahrzeuge beeindrucken mit ihrer Größe und der Beruf des Feuerwehrmanns ist auch in Zeiten von Tablets und Yoga-Kursen für Kinder noch immer für viele Kleinen die erste Wahl. Doch auch auf Erwachsene üben Feuerwehrfahrzeuge einen Reiz aus. T
echnische Raffinessen wie Drehleitern oder Hebebühnen faszinieren nicht nur Ingenieure. Ein Unternehmen, das für die meisten Feuerwehrfahrzeuge verantwortlich zeichnet, ist der österreichische Spezialmaschinenbauer Rosenbauer.
Über Jahre waren Aktionäre des Unternehmens beim Blick auf den Kurs ähnlich fasziniert, wie kleine Kinder beim Anblick eines monströsen Löschzugs. Doch seit einiger Zeit ist es ruhiger geworden um die Aktie. Ist das ein gutes Zeichen?
Rosenbauer steht noch immer solide da
Die Rosenbauer International AG wurde 1886 gegründet und gehört weltweit zu den 3 größten Herstellern von Feuerwehrfahrzeugen. Hauptkonkurrenten sind die US-Konzerne Oshkosh Truck und Federal Signal. Mit einer umfassenden Palette modernster Löschfahrzeuge, Hubrettungsgeräte sowie feuerwehrspezifischer Sicherheitsausrüstung deckt Rosenbauer das gesamte Spektrum der Branche ab.
Das Unternehmen ist in 9 Ländern auf 4 Kontinenten vertreten. Rosenbauer erzielte in den ersten 9 Monaten 2016 einen Umsatz von 602,9 Mio €. Auch wenn die Umsätze im 3. Quartal um 4% gesteigert wurden, konnte der Umsatzrückgang des 1. Halbjahres nicht mehr aufgeholt werden.
Während in einigen Ländern des Nahen Ostens die Auslieferungen rückläufig waren, stiegen die Lieferungen in Nordamerika und in Teilen Europas. Im Juli 2016 gründete Rosenbauer mit dem italienischen Hersteller CTE ein Joint Venture für das Hubrettungsbühnengeschäft.
Die neue Gesellschaft Rosenbauer Roveretol, an der Rosenbauer 70% hält, ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und den Service von Hubrettungsbühnen. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 10 Mio €. In der Berichtsperiode wurden auch erstmals die Umsätze der Rosenbauer Rovereto mit 0,4 Mio € und der G&S Brandschutztechnik mit 12,2 Mio € in den Konzernabschluss einbezogen.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 27,3 Mio € leicht unter dem Vorjahreswert. Verzögerungen bei Auslieferungen und der daraus resultierenden geringeren Fixkostendeckung sowie niedrigere Margen ausgelieferter Aufträge sind die Ursache, dass die EBIT-Marge mit 4,5% nach dem 3. Quartal noch auf Vorjahresniveau liegt.
Abwarten und Tee trinken
Weniger erfreulich ist die verhaltene Auftragsentwicklung. Der Auftragseingang ging um 18,6% auf 589 Mio € zurück. Der Auftragsbestand lag mit 803,5 Mio € unter dem Vorjahreswert. Damit verfügt der Konzern über eine zufriedenstellende Auslastung der Fertigungsstätten.
Zwar ist aus der Aktie ein wenig die Luft raus, doch überzeugt der Wert noch immer – vor allem die Dividendenrendite von 2,8% ist mehr als solide. Die Bewertung stimmt ebenfalls wieder. Wir würden den Wert beobachten und bei Schwäche zuschlagen!