Lieber Leser,
während der DAX in diesen Wochen für viel Furore sorgt und zuletzt wieder die magische 12.000-Punkte-Schwelle überschreiten konnte, ist beim DAX-Mitglied Daimler von dieser Euphorie wenig zu spüren. Seit Jahresbeginn hat der Autowert gut 1 Prozent an Wert eingebüßt. Immerhin geht es seit Anfang Februar leicht nach oben.
In der gesamten Branche geht derzeit die Angst um, dass sich die Autokonjunktur angesichts eines fortgeschrittenen Zyklus weiter abkühlen könnte. Dies würde den Wettbewerb weiter verschärfen und für zusätzlichen Preisdruck sorgen. Beim Stuttgarter Autoriesen kommen die Probleme in der Nutzfahrzeugsparte erschwerend hinzu. Daher verwundert es kaum, dass das Management um Konzernchef Dieter Zetsche bei der Vorlage der 2016er-Geschäftszahlen nur eine vorsichtige Jahresprognose wagte. Das Ziel sei es, Umsatz und Ergebnis (Ebit) jeweils leicht zu verbessern.
Analysten verbreiten keine Euphorie
Bei den Analysten hatte dieser bescheidene Ausblick auch nicht gerade zu Jubelstürmen angeregt. Die britische Investmentbank Barclays sieht den fairen Kurs weiterhin bei 68 Euro und bekräftigte das „Equal Weight“-Votum. Analystin Kristina Church bemängelte vor allem die ihrer Ansicht nach mangelnde Gewinndynamik. Noch deutlich pessimistischer sind die Experten der Berenberg Bank, die ihre „Sell“-Empfehlung mit dem Kursziel 53 Euro erneuerten. Analyst Alexander Haissl verwies auf die sinkenden Erlöse bei Leasingrückläufern. Durch den hohen Leasing-Anteil am Gesamtabsatz erhöhe sich das Risiko für Daimler.
Fundamental betrachtet ist die Aktie mit einem 2017er KGV von 8 und einer Dividendenrendite von knapp 5 Prozent indes alles andere als überteuert. Möglicherweise springt der Funke des DAX früher oder später ja doch noch auf Daimler über.